Seit dem umstrittenen Gastbeitrag über die öffentlich-rechtliche „Trans-Ideologie“ ist die Unruhe innerhalb der Welt-Redaktion so groß wie lange nicht mehr. Dabei rumort es bereits seit einiger Zeit – mit Konsequenzen. Chefredakteur Ulf Poschardt muss demnächst gleich drei Posten in der Wissen-Redaktion neu besetzen. Und das hat auch mit Welt-Star Tim Röhn zu tun.
Bei Axel Springer trainiert man seit Jahren einen besonderen Muskel. Er zieht sich immer dann zusammen, wenn etwas in die falsche Richtung läuft. Wenn man von außen in Bedrängnis gerät zum Beispiel. Dann rückt man intern zusammen, bis man so eng steht, dass nichts mehr nach innen durchdringen kann. Kritik prallt dann einfach ab. Es dringt aber auch nichts mehr nach außen.
Bei der Welt ist dieser Schließmuskel besonders ausgeprägt. Doch auch in der Springer-Anatomie gilt: Er reißt, wenn er überstrapaziert wird. Der Schutzmechanismus funktioniert dann nicht mehr. Auch das ist bei der Welt nun geschehen. Und was nach außen sickert, riecht nach Frust.
Der Grund dafür liegt auch in dem jüngsten Eklat rund um den Gastbeitrag, in dem fünf Autoren eine „Transgender-Ideologie“ in den öffentlich-rechtlichen Medien angeprangerten und der von Kritikern als queer- und transfeindlich eingestuft worden war. Aber nicht nur.
Exodus im Wissen-Ressort
Im Welt-Organismus rumort es seit Monaten. Wo es nun eskaliert: im Wissen-Ressort. Am Wochenende twitterte SZ-Redakteurin Christina Berndt, was sich mit Recherchen von Medieninsider deckt. Kürzlich haben gleich drei der etwa elf Redaktionsmitglieder ihre Kündigung eingereicht:
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