Stern-Chefredakteur Gregor Peter Schmitz war zu Gast im Directors‘ Club. Beim Live-Event sprach er vor und mit der Medieninsider-Community über sein erstes halbes Jahr an der Spitze des Wochenmagazins, die turbulenten Zeiten während der Integration in die Mediengruppe RTL sowie seine Pläne.
Als Medieninsider kannst du dir das etwa einstündige Gespräch als Videoaufzeichnung ansehen, auch haben wir einige Aussagen von Schmitz‘ schriftlich zusammengefasst.
In dem Gespräch ging es natürlich um den Stern, aber auch um politischen Journalismus und die Umstände durch den Zusammenschluss mit RTL Deutschland.
Seit Amtsantritt von Schmitz ist der Stern wieder politischer geworden, auch will der Chefredakteur das Heft wieder aktueller positionieren. Das soll einerseits über eigene Themensetzung gehen, aber auch über mehr Flexibilität in der Produktion.
So habe die die Redaktion beispielsweise entschieden, den Stern anlässlich des Todes der Queen vorzuziehen oder die Hochzeit von Christian Lindner als Titelgeschichte umzusetzen. Eine Herausforderung, denn:
„Man muss schon sagen, dass die Abläufe in den letzten Jahren eher dahin entwickelt worden sind, […] dass es gar nicht mehr vorgesehen war, den ganzen Stern am Montag umzuschmeißen, wie es früher häufiger der Fall war.“
Chance als Underdog
Im Vergleich zur Konkurrenz wie dem Spiegel, der digital bereits am Freitag erscheint, der kurz zuvor erscheinenden Zeit oder den Wochenendzeitungen (FAS, WamS), hat der Stern einen frühen Drucktermin. Redaktionsschluss ist bereits am Montag.
Für Schmitz, der jahrelang für Wochenmagazine arbeitete, zuletzt aber die regionale Tageszeitung Augsburger Allgemeine verantwortete, sind die Zustände ein Problem. Wegen des zunehmend komplexen Druckgeschäfts lässt sich an den Druckzeiten kaum etwas ändern. So werde der Stern beispielsweise gemeinsam mit der Gala gedruckt. Die Folge:
„Wenn du gut in der Woche liegen willst, musst du teilweise am Montag nochmal komplett umschmeißen.”
Im Wettbewerb gehe es aber nicht allein um Schnelligkeit und Aktualität. Schmitz‘ sieht den Stern auch noch konkurrenzfähig, weil er andere Vorzüge habe als andere Wochentitel. Der Chefredakteur spricht von einer „Underdog-Rolle“:
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