Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine findet nicht nur mit Panzern und Waffen statt. Putins Krieg ist auch ein Informationskrieg. Es geht darum, mithilfe von Propaganda die Hoheit über die Meinungsbildung in der Gesellschaft zu erlangen, kritische Stimmen werden ab- und ausgeschaltet. In der Ukraine wie auch in Russland.
► In weiten Teilen der Ukraine ist das Internet ausgefallen. In Teilen des Landes funktioniert das von Elon Musk installierte Satelliteninternet Starlink, das durch weitere Angriffe ebenfalls ausfallen kann.
► Auch die Bombardierung des Fernsehturms in Kiew galt als Angriff auf die mediale Infrastruktur.
► Mit dem voranschreitenden Krieg geraten zunehmend Journalisten in Gefahr. So gerieten der Sky-News-Journalist Stuart Ramsay und sein Team offenbar in einen Hinterhalt und standen unter Beschuss. Bei Medieninsider berichten auch deutsche Korrespondenten von der Gefahr, immer wieder als Spione verdächtigt zu werden.
Die Verbreitung unabhängiger Informationen wird auch in Russland weiter erschwert.
► Vor wenigen Tagen sperrten die russischen Behörden den unabhängigen Online-TV-Sender Dozhd. Chefredakteur und Teile der Redaktion sind aus Sorge vor Verfolgung geflohen. Sie hatten zuvor über den Krieg in der Ukraine berichtet und ihn als solchen benannt.
► Das Gleiche ist dem Radiosender Echo Moskwy passiert. Seit der ersten März-Woche ist die kremlkritische Stimme verstummt.
► Auch ausländische Medien werden bedrängt. So schränken Behörden offenbar den Zugang zu den Websites der Deutschen Welle ein, auch andere Medien wie die britische BBC sind betroffen.
► Dem Kreml unpassende Berichterstattung über die russische Armee und den Krieg steht jetzt unter Strafe. Die BBC setzt die Arbeit aus Russland vorübergehend aus, ARD und ZDF zogen kurze Zeit später nach.
Journalisten und Medien helfen
Die Pressefreiheit in Russland und in der Ukraine gerät unter Druck. Wir können das nicht verhindern, wir können es aber bekämpfen. Viele Kollegen gehen mit guten Beispielen voran:
► Katapult-Gründer Benjamin Fredrich hat 10.000 Euro gespendet und ukrainische Journalisten eingestellt. Dafür verzichtet seine Mannschaft auf Teile des eigenen Gehalts.
► Der frühere Welt-Chef und heutige Geschäftsführer der NZZ Deutschland, Jan-Eric Peters, hat anlässlich des Kriegs in der Ukraine 75.000 an Reporter ohne Grenzen überwiesen, um dafür ein Stipendium zu finanzieren.
► Medienkonzerne wie Axel Springer oder die Funke Mediengruppe überweisen Geld in die Ukraine, um den Journalismus vor Ort zu stützen.
Unsere Aktion mit Reporter ohne Grenzen
Auch wir bei Medieninsider wollen helfen. Leider verfügen wir über keine großen Bargeldreserven und auch auf unsere noch vergleichsweise geringen Gehälter können wir als junges Start-up nur schwer verzichten. Wir haben aber einen anderen Weg gefunden, der uns Hilfe ermöglicht – gemeinsam mit dir!
Wir werden von jeder im Monat März abgeschlossenen Jahres-Mitgliedschaft 50 Prozent des Umsatzes an Reporter ohne Grenzen weiterleiten.
Das bedeutet:
► Bei Abschluss einer Junior-Mitgliedschaft in Höhe von 49 Euro überweisen wir 25 Euro davon an ROG.
► Bei Abschluss einer Senior-Mitgliedschaft in Höhe von 99 Euro überweisen wir 50 Euro davon an ROG.
► Bei Abschluss einer Director-Mitgliedschaft in Höhe von 149 Euro überweisen wir davon 75 Euro an ROG.
Die Aktion gilt auch, wenn du als bestehendes Medieninsider-Mitglied von monatlicher Zahlungsweise auf jährlich umstellst.
Wir haben unsere Aktion mit Reporter ohne Grenzen abgestimmt. Geschäftsführer Christian Mihr wird Anfang April bei uns vorbeischauen und die Abschlüsse kontrollieren. Er sagt zur Aktion:
„Als Start-up einen Teil des Umsatzes zu spenden, ist ein tolles Zeichen der Solidarität mit den Kollegen in der Ukraine und Russland. Mit der Aktion lassen sich zwei gute Taten miteinander verbinden: Unterstützung im Kampf für die Pressefreiheit und für guten Medienjournalismus in Deutschland.“
Wir haben Reporter ohne Grenzen gewählt, weil wir unabhängigen Journalismus in der Ukraine sowie in Russland stärken wollen. Woran die Organisation derzeit arbeitet:
► Sie bietet internationalen Berichterstattern Versicherungsschutz für die Arbeit in Kriegs- und Krisengebieten.
► Gemeinsam mit anderen Organisationen werden Schutzausrüstungen wie Helme und Westen zur Verfügung gestellt.
► ROG unterstützt finanziell das TOR-Netzwerk, um eine sichere und verschlüsselte journalistische Arbeit zu ermöglichen.
► Hilfe gibt es auch für Medienschaffende vor Ort – einerseits finanziell, andererseits auch für den Fall, dass sie fliehen müssen.
Weitere Möglichkeiten, die Pressefreiheit zu stärken
Mit deiner Teilnahme an der Medieninsider-Aktion tust du im doppelten Sinne etwas Gutes. Du unterstützt eine NGO im Kampf für die Pressefreiheit sowie unsere Arbeit als Medien-Magazin, das die Medienbranche konstruktiv und kritisch begleitet – und auch auf Missstände und Verfehlungen achtet, wie du hier, hier oder hier lesen kannst. Mit deiner Mitgliedschaft hast du Zugriff auf alle unsere exklusiven Inhalte.
Es gibt aber auch weitere Möglichkeiten, die Pressefreiheit ohne Medieninsider zu stärken. Eine Auswahl:
► Du kannst jederzeit selbstständig an Reporter ohne Grenzen spenden oder dort Mitglied werden.
► Das Netzwerk für Osteuropa-Berichterstattung e. V. hat Spendenaufrufe gestartet, um Journalisten vor Ort mit Material auszustatten
► Du kannst die Berichterstattung in der Ukraine mit Abonnements bei dortigen Medien unterstützen – beispielsweise den unabhängigen und gerade weltweit beachteten Kyiv Independent. Hier kannst du ein Abo abschließen, hier kannst du spenden.
Wir, die Redaktion von Medieninsider, sagen Danke für deine Unterstützung – egal auf welchem Wege.