Hallo Medieninsider!
Schön, dass du dabei bist! Was dich in dieser Woche unter anderem im Lese-Letter erwartet:
► Publisher entdecken das Fachverlagswesen für sich – was die so genannten Briefing Companys voneinander unterscheidet
► Gordon Repinski und Cecil von Busse sprechen im Interview über den Deutschland-Launch von Politico (direkt zum Interview)
► Michael Bröcker und Simon Kretschmer erklären die selbstbewusste Expansionsstrategie von Table Briefings und nennen erste Zahlen (direkt zum Interview)
► Claudia Michalski erklärt in ihrer Kolumne, weshalb der Abbau von Hierarchien vor allem in Redaktionen Risiken birgt (direkt zum Artikel)
► Mehr als die Hälfte der Plätze ist schon weg – melde dich jetzt zum Q&A am 2. Mai mit Markus Knall und Markus Franz (Ippen) über künstlicher Intelligenz in Redaktionen an (direkt zum Event)
► Um eine Antwort verlegene Verleger – die DuMonts ignorieren den Appell ihrer Journalisten (am Ende des Newsletters)
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Zahlreiche Anbieter buhlen mittlerweile mit eigenen Angeboten um die Gunst der so genannten Entscheider. Dass Fachinformationen – gekleidet in Briefings – nun auch für Publikumsverlage interessant werden, hat vor allem mit einer Sache zu tun: mit der Hoffnung auf eine höhere Zahlungsbereitschaft und – in der Regel – höheren Umsätzen pro Kopf. Wenn der einzelne nicht gerne bezahlt, sollen es Institutionen tun. Eine schnelle Marktübersicht:
Den Synergieansatz fährt der Tagesspiegel. Mit seinen Backgrounds hat der Titel das Geschäft mit den Briefings früh erkannt und setzt bereits seit 2017 auf den Kreis der so genannten Politik-Entscheider. Besonderheit: Die Fachredaktionen arbeiten auch für die Zeitungsredaktion.
Sich mit der Briefingsidee selbständig gemacht hat Ex-Tagesspiegel-Herausgeber Sebastian Turner. Mit Table Media (jetzt Table Briefings) probiert er den Start-up-Ansatz, losgelöst von alten Verlagsstrukturen und, zumindest bislang, ohne Investoren.
Politico hingegen, Pionier aus den USA, verfolgt den Internationalisierungsansatz. Seit der Übernahme durch Axel Springer im Jahr 2021 hat das US-Medium in Europa expandiert, startete nach Großbritannien- und Frankreich-Ablegern jüngst auch in Deutschland. Das internationale Netzwerk soll den Unterschied zu lokalen Konkurrenten ausmachen.
Den Publikumsansatz findet man bei der FAZ. Unter dem Label Pro ist die Tageszeitung seit Herbst mit D:Economy unterwegs. Die FAZ bildet eine besondere Ausnahme: Das Briefing zielt auf Fachpublikum aus der Digitalwirtschaft ab, soll aber das herkömmliche Angebot stärken. FAZ Pro ist ins digitale Abomodell FAZ+ integriert.
Auf den Parallelansatz setzt der Süddeutsche Verlag. Für das SZ Dossier hat er eine eigene Einheit um den ehemaligen Politico-Journalisten Florian Eder gegründet, die losgelöst von der Tageszeitung agieren soll. Während die dortige Redaktion spart, baut der „neue politische Informationsdienst“ auf, warb gerade erst den geschäftsführenden Table-Redakteur Fabian Löhe ab. Wie Politico oder die FAZ befindet sich aber auch die SZ mit ihren Briefings im Anfangsstadium. Auf das erste zum Thema Digitalwende soll bald eines zum Thema Nachhaltigkeit folgen.
So sehr sie alle das gleiche Ziel verfolgen, so sehr unterscheiden sich die neuen Briefing-Angebote in ihren Details und Strategien durchaus. Deutlich wird das auch in den zwei großen Interviews, die ich in den vergangenen Wochen dazu führen konnte.
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