Döpfner gegen Medieninsider: kein Grund zu feiern

Hallo Medieninsider!

Schön, dass du dabei bist! Was dich in dieser Woche unter anderem im Lese-Letter erwartet:

► Mathias Döpfner geht juristisch gegen Medieninsider vor 

► Der Start eines deutschen Politicos geht dafür nur zögerlich voran (direkt zum Artikel)

► Claudia Michalski zeigt anhand von drei Beispielen, wie Recruiting nicht funktioniert (direkt zum Artikel)

► Unser nächstes Q&A ist mit Social-Media-Experte Andreas Rickmann (direkt anmelden)


Dieser Text ist die Archiv-Fassung des wöchentlichen Lese-Letters. Um zukünftige Ausgaben gratis zu lesen, kannst du ihn per E-Mail abonnieren:

Vor einer Woche war an dieser Stelle ein Artikel über Mathias Döpfner zu lesen. Ich bin gut darin beraten, den Inhalt des Beitrags nicht zu wiederholen. Der hat Döpfner nämlich so wenig gefallen, dass er gleich seine Anwälte bemühte, um juristische Schritte gegen Medieninsider einzuleiten. Du hast vielleicht bereits beim Spiegel davon erfahren.

Das ist auch deshalb bemerkenswert, weil Döpfner offenbar ausschließlich gegen Medieninsider vorgeht. Nicht gegen die Financial Times, die auch über diese Sache berichtet hat, und – zugegeben! – viel größer ist als Medieninsider. Döpfner unternimmt auch nichts Juristisches gegen Helmut Markwort und Patricia Riekel, die sogar auf offener Bühne über diese Sache geplaudert haben. Aber sei’s drum.

Wir sind Döpfners Aufforderung teilweise nachgekommen und haben entsprechende Stellen in unserem Text, nun ja, angepasst. Das ist keine rechtliche Entscheidung, sondern eine wirtschaftliche. So eine rechtliche Auseinandersetzung bedeutet schwer kalkulierbare Kosten. Wir sind noch mitten im Aufbau von Medieninsider und haben kein Interesse daran, wie Gawker zu enden. Wir wollen unsere Ressourcen in Medieninsider stecken anstatt in einen wundersamen Rechtsstreit. Trotzdem kann das alles noch weitere Konsequenzen haben. 

Worüber wir nämlich noch nicht entschieden haben: eine Unterlassungserklärung abzugeben. Damit würden wir versprechen, diese Sache an keiner Stelle stehen zu lassen oder zu wiederholen. Bei Verstoß würde eine Strafzahlung fällig werden. Und die würde Döpfner nach eigenem Ermessen festlegen. Für uns ist das nicht nur ein Einschüchterungsversuch, sondern Zensur. Wie wir damit umgehen, beraten wir noch mit unseren Anwälten. Trotz unseres Entgegenkommens kann Döpfner sein Unterlassungsbegehren noch gerichtlich durchsetzen. 

Medieninsider werden und Medienjournalismus stärken

Wir wollen uns an dieser Stelle aber erst einmal bedanken: Uns haben zahlreiche Nachrichten und Fragen erreicht, wie man uns helfen kann. Die Antwort ist einfach: Mit einer Mitgliedschaft. Denn wir wollen, dass man Medieninsider wegen seiner Inhalte unterstützt. Und je mehr Mitglieder wir haben, desto eher können wir unsere Pressefreiheit selbst verteidigen. 

Deshalb würde es mich freuen, wenn du dich für eine Mitgliedschaft entscheidest, falls du noch keine hast. Und wenn du Medieninsider bist, dann empfiehl uns doch gerne weiter. 

Nicht nur jeder einzelne, auch Unternehmen können Medieninsider unterstützen. Wir haben Corporate-Angebote für Gruppen-Accounts.

Und finanzieren uns auch durch Werbung – hier in unserem Newsletter oder durch Stellenanzeigen. So gibt es für das Geld auch immer eine Leistung. 

Apropos Leistung: In diesem Newsletter gibt es auch neue Inhalte. Ich habe mich beispielsweise damit befasst, wie es nun eigentlich um den Start eines deutschsprachigen Politicos steht. Der wird vom Wettbewerb gespannt erwartet wie gefürchtet. Der Axel-Springer-Konzern aber gibt sich zögerlich – und das hat meinen Recherchen zufolge auch etwas mit Gabor Steingart zu tun. Wie es um den Start des deutschen Politicos steht und wer an der redaktionellen Spitze stehen soll, erfährst du im Artikel.

Politico-Launch in Deutschland: Axel Springer zögert – auch wegen Gabor Steingart


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Drei Beispiele für Recruiting-Fails in Medienhäusern

Claudia Michalski, Kolumnistin bei Medieninsider
Claudia Michalski, Kolumnistin bei Medieninsider

Trotz zahlreicher Sparmaßnahmen in Medienhäusern suchen alle – wirklich alle – händeringend nach Fachkräften. Die so genannte Workforce Transformation scheitert aber auch an mangelhaften Recruiting. Noch immer scheint sich die Branche nicht auf den Arbeitnehmermarkt eingestellt zu haben, wie drei Beispiele aus der Praxis zeigen.

► T-OnlinePhilipp Michaelis wird Bereichsleiter Aktuelles, Christin Brauer ist Head of Audiovisuelles

► Unterhaltungschef Thomas Fischer verlässt RTL2

► HandelsblattIna Karabasz wird Co-Ressortleiterin Unternehmen

► Peter Müller wird Co-Chefredakteur der Augsburger Allgemeinen

► Astrid Maier folgt auf Antje Homburger als DPA-Vize

► Diana Zimmermann wird Leiterin des ZDF-Hauptstadtstudios, Wechsel auch beim Singapur-Studio

► Rüdiger Ditz wird kommissarischer Chefredakteur der Lübecker Nachrichten

► Kristin Matzen ist Chief Communications Officer beim Time Magazine

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News

► Nach Welt spielt nun auch Bild ihre Schlagzeilen über ein Plugin bei ChatGPT aus (mehr erfahren)

► RBB-Verwaltungsratsmitglied Vera Junker hat ihr Amt laut Business Insider Deutschland niedergelegt, nachdem herausgekommen war, dass sie nach ihrer Berufung ein Bewerbungsgespräch als Chefjuristin des Senders geführt hatte (mehr erfahren)

► Das Radiounternehmen Regiocast wechselt den Vermarkter, geht Anfang 2024 von ARD Media zu RMS, wo es auch Gesellschafter wird (mehr erfahren)

► Die Weimer Media Group (The EuropeanWirtschaftskurier) übernimmt zu einem nicht genannten Kaufpreis Business Punk von RTL (mehr erfahren)

► Medienstaatsministerin Claudia Roth schließt Zustellförderung für Zeitungen auch 2024 aus, im Bundeshaushalt sei diese nicht vorgesehen und die Zuständigkeit weiter ungeklärt (mehr erfahren)

► Der österreichische Zeitungsverband VÖZ hat eine Wettbewerbsbeschwerde bei der EU gegen das neue ORF-Gesetz eingereicht – demnach sei der neue Rundfunkbeitrag eine anmeldepflichtige Beihilfe, die den Wettbewerb verzerre (mehr erfahren)

► Die New York Times löst ihre Sportredaktion auf, das 2022 gekaufte Portal The Athletic übernimmt die Berichterstattung – Entlassungen soll es keine geben (mehr erfahren)

► Metas Twitter-Konkurrenz Threads kann wegen „offener regulatorischer Fragen“ noch nicht im EU-Gebiet starten (mehr erfahren), ein Anwalt von Elon Musk droht Threads derweil mit einer Klage, weil die Plattform vertrauliche Informationen von Twitter nutze (mehr erfahren)

► Twitter-Gründer Jack Dorsey möchte seinem ehemaligen Unternehmen mit der Plattform Bluesky Konkurrenz machen, jetzt hat das Unternehmen acht Millionen US-Dollar eingesammelt (mehr erfahren)

Entdeckungen

► Amit Chaturvedi analysiert bei NDTV in zehn Punkten, was Metas Threads von Twitter unterscheidet – während Twitter über mehr Funktionen wie das Anpassen der Timeline verfügt, gibt es bei Threads unter anderem (noch) keine Werbung (mehr erfahren)

► Christian Zaschke schreibt in der Süddeutschen Zeitung, die Auslagerung der NYT-Sportberichterstattung zu The Athletic sei ein Schritt wider modernen Sportjournalismus, der über tagesaktuelle Themen hinausgeht (mehr erfahren)

► Social-Media-Experte Tibor Martini listet auf, welche Medien bereits mit einem Account bei Threads vertreten sind (mehr erfahren)

► Hendrik Zörner kritisiert beim DJV Mathias Döpfners Umgang mit der Medieninsider-Berichterstattung über ihn und wirft ihm bezüglich der Pressefreiheit vor, mit zweierlei Maß zu messen (mehr erfahren)

► Oskar Vitlif beschreibt in seinem Blog, wie öffentlich-rechtliche Medien YouTube nutzen können, um ihre Mediatheken anstatt das Alphabet-Angebot zu stärken (mehr erfahren)


So hilfst du dabei, Medieninsider bekannter zu machen!

Danke fürs Lesen! Wenn dir der Lese-Letter gefällt, leite ihn gerne an Kollegen, Bekannte oder Freunde weiter. Wir freuen uns auch, wenn du in sozialen Netzwerken auf unsere Artikel hinweist! In dieser Woche haben das unter anderem Matthias SchradeOliver VossJakob VicariLevin KubethBenny IllingerFlorian WidmannRuprecht Polenz, Christian Schoger, Viktor Funk, Lars Wienand und Markus Schöberl getan.

Wenn du denkst, dass auch deine Kollegen Medieninsider lesen sollten, dann empfehlen sich unsere Corporate-Angebote. Mehr Informationen dazu findest du hier.

Viele Grüße sendet dir

Marvin

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Marvin Schade
Marvin Schadehttps://medieninsider.com
Marvin ist Co-Gründer und Founding Editor von Medieninsider und hat sich damit einen kleinen Traum erfüllt. Vor der Gründung war er mehrere Jahre für den Branchendienst Meedia in Hamburg und Berlin tätig, arbeitete kurz beim Focus Magazin und zuletzt für Gabor Steingarts Morning Briefing.

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