Paid-Content-IVW im Dezember: Publisher schleppen sich ins neue Jahr

Rheinische Post verliert Abonnenten, Bild erreicht 650.000 Abos

Der Trend setzt sich fort: Auch im Dezember wuchsen deutsche Publisher im Paid-Content-Geschäft nur beschwerlich. Am schlimmsten hat es die Rheinische Post erwischt. Sie hat nicht nur seit Juli 2022 Tempo verloren, sondern nun auch Abonnenten. Die Details in der monatlichen Auswertung von Medieninsider.

18 Medien melden ihre Paid-Content-Verkäufe gesondert in der IVW. Medieninsider wertet die Zahlen jeden Monat aus. Sie geben Aufschluss darüber, in welchen Preissegmenten die Publisher zahlende Nutzer melden und inwiefern die Digitalreichweite an Kombi-Angebote gekoppelt ist. 

Für die Paid-Content-Angebote deutscher Medienhäuser weist die IVW monatlich so genannte tägliche Nutzungsrechte (tNr) aus. Verlage können ihre Paid-Angebote melden, sofern der Abo-Preis pro Tag mindestens einen Cent beträgt. Damit wären fast alle Abonnements meldefähig. Ausnahme: Abos in Probemonaten, die unter 30 Cent liegen oder kostenlos sind. Bis heute melden allerdings nur 18 Zeitungen ihre Paid-Content-Zahlen. In der Medieninsider-Auswertung beschränken wir uns auf die Top 10 der Statistik. Im Verkaufsmonat November waren das: Bild, Welt, SZ, FAZ, Rheinpfalz, Freie Presse, Rheinische Post, Augsburger Allgemeine, Nordwest-Zeitung und die Passauer Neue Presse.

So haben sich die Digital-Abos im Jahr 2022 entwickelt

Im Jahresvergleich steigerten alle Titel bis auf Bild, Rheinpfalz und die Rheinische Post ihre Paid-Content-Abos im zweistelligen Prozentbereich. Gegenüber Dezember 2021 ist die Nordwest-Zeitung am stärksten gewachsen (+ 50 Prozent), gefolgt von der FAZ (+ 45 Prozent) und der SZ (+ 34 Prozent). Zur Wahrheit gehört aber auch, dass FAZ und SZ erst im Laufe des Jahres 2022 angefangen haben, zusätzlich Kombi-Abos in der IVW auszuweisen. Das bescherte beiden Publikationen in den jeweiligen Monaten ein vierstelliges Plus in der Statistik. Nach den Top 3 im Jahresvergleich kommen die Passauer Neue Presse (+ 19 Prozent), Welt (+ 17 Prozent) die Freie Presse (+ 13 Prozent) und die Augsburger Allgemeine (+ zwölf Prozent). Dahinter liegen Bild (knapp unter + zehn Prozent), Rheinische Post (+ sieben Prozent) und Rheinpfalz (+ sechs Prozent).

Wachstum nimmt seit einigen Monaten ab

Unter monatlicher Betrachtung sieht die Entwicklung im Paid-Content-Geschäft derzeit weniger erfolgreich aus. Einige Titel wachsen seit Monaten immer langsamer.

► Bei der Nordwest-Zeitung, Bild und der Passauer Neuen Presse geht das Wachstum seit Oktober 2022 stetig zurück. Im Dezember sackte die Wachstumsrate der Nordwest-Zeitung um 2,7 Prozentpunkte ab, bei der Passauer Neuen Presse sank sie um einen Prozentpunkt und bei Bild um 0,3 Prozentpunkte.

► Die Welt wuchs seit August 2022 immer langsamer, stagnierte im November mit einem Wachstum von weniger als 0,1 Prozent nahezu. Im Dezember drehte die Welt den Trend nun jedoch wieder leicht um, wuchs mit 0,3 Prozent etwas mehr als im Vormonat.

► Verschlimmert hat sich die Lage bei der Rheinischen Post. Sie verzeichnet den am längsten anhaltenden Rückgang im Wachstum. Seit Juli 2022 geht die Rate stetig zurück. Im Dezember waren die Abos sogar erstmals rückläufig.

  • du sparst zwei Monatsbeiträge
  • sofortiger Zugriff auf alle unsere exklusiven Artikel und den wöchentlichen Lese-Letter
  • Teilnahme an allen digitalen Veranstaltungen sowie Zugriff auf Tickets für Vor-Ort-Netzwerk-Events
  • Rabatt auf weitere Medieninsider-Produkte
  • verlängert sich automatisch, monatlich kündbar
  • sofortiger Zugriff auf alle unsere exklusiven Artikel und den wöchentlichen Lese-Letter
  • Teilnahme an allen digitalen Veranstaltungen sowie Zugriff auf Tickets für Vor-Ort-Netzwerk-Events
  • Rabatt auf weitere Medieninsider-Produkte
  • Lade dein Konto mit 2 Credits zu 19 € auf, mit denen du neben diesem noch
    einen weiteren Artikel lesen kannst
  • keine automatische Verlängerung, keine Mitgliedschaft, keine Teilnahme an Medieninsider-Events
  • Erwirb für Mitarbeiter deines Unternehmens Lizenzen für eine rechtssichere Nutzung
  • Zentrale Verwaltung der Nutzer durch einen Admin
  • Eine Rechnung pro Jahr für alle Lizenzen zusammen

Diese Angebote berechtigen nicht zur Nutzung der Artikel in Pressespiegeln (o. Ä.).
Klicke hier zum Erwerb von passenden Nutzungslizenzen.

Wenn dir der Artikel gefällt, dann teile ihn in sozialen Netzwerken, aber nicht als PDF innerhalb deiner Organisation. Dafür ist eine Lizenz notwendig.

Mehr zum Thema

Frank Mahlberg und Nikolaus Glasmacher werden Teil der Bild-Geschäftsführung

0
Im Zuge der Umstrukturierungen bei Axel Springer stellt sich auch die Geschäftsführung von Bild neu auf. Neben CEO Carolin Hulshoff Pol kommen zwei Männer hinzu.
Christoph Eck-Schmidt wird CMO/CCO der Axel Springer SE

Axel Springer: Christoph Eck-Schmidt wird CMO und CCO

0
Er soll die Bereiche Sales und Vermarktung internationaler und markenübergreifender aufstellen.

TikTok-Analyse im Oktober: Publisher erreichen neue Reichweitendimension

0
Im Oktober erzielten die Top 10 der von Medieninsider beobachteten Publisher-Accounts einen Reichweitenrekord. Vor allem die Naturkatastrophe in Florida bestimmte dabei das Agenda-Setting auf der For-You-Page. Das erfolgreichste Video widmete sich aber einem anderen Thema – und kam auch nicht von Tagesschau-Sprecherin Susanne Daubner.
Kevin Dusch
Kevin Dusch
Kevin Dusch ist seit 2021 freier Redakteur bei Medieninsider. Journalistisch ausgebildet wurde er an der Axel Springer Akademie. Davor standen Stationen bei lokalen Medien seiner Heimat Rostock wie das Rostocker Journal, die Norddeutschen Neuesten Nachrichten und Radio LOHRO. Zwischenzeitlich verantwortete er in der Corporate Publishing-Tochter von Axel Springer verschiedene Text- und Filmproduktionen. Neben Medienthemen interessiert er sich vor allem für Geschichte und Politik.

DEINE MEINUNG IST GEFRAGT

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Hier Namen eintragen

WERBUNG

Wie Tidely Medienunternehmen hilft, die Finanzen im Überblick zu behalten

0
Tidely hilft kleinen und mittelgroßen Firmen dabei, einen Überblick über die Finanzdaten zu halten – und Pläne ständig anzupassen. Denn eine Liquiditätsplanung ist essentiell für jedes Unternehmen.