Zwei Tage nach der ersten Veröffentlichung der Financial Times mit weiteren Details zu Abläufen im Compliance-Verfahren rund um den ehemaligen Bild-Chefredakteur Julian Reichelt, wendet sich der Vorstand von Axel Springer an seine Mitarbeiter. Darin wirbt das Management für Fortschritte im Kulturwandel. Aufklärung gibt es keine.
Es ist eine lange Nachricht, die Mathias Döpfner, Jan Bayer, Stephanie Caspar und Julian Deutz verfasst und am Donnerstagvormittag zunächst per Mail an Mitarbeiter von Bild verschickt und schließlich im Intranet veröffentlicht haben. 4500 Zeichen, aufgeteilt auf zwölf Absätze, ist sie lang. Ihr Betreff: „Nachricht des Vorstands zur aktuellen Medienberichterstattung“.
Am Dienstag berichtete die Financial Times über weitere Details zum im vergangenen Jahr durchgeführten Compliance-Verfahren rund um den ehemaligen Bild-Chefredakteur Julian Reichelt. Der Bericht bringt den Vorstand in Bedrängnis. Hat das Top-Management das Verfahren manipuliert und Informationen aus den internen Ermittlungen immer wieder durchsickern lassen? Fragen wie diese beschäftigen auch die Belegschaft, viele wollen Aufklärung – es geht um nicht weniger als das Grundvertrauen in die obersten Konzernlenker.
Der Vorstand will retten, was zu retten ist. Den Managern sei bewusst, „wie unangenehm es ist, so etwas über unser Unternehmen zu lesen und darauf angesprochen zu werden“, schreiben sie. „Das belastet und tut uns leid.“ Allerdings:
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