So optimierst du deine Newsletter-Performance

Hallo Medieninsider!

schön, dass du dabei bist, es ist schon wieder viel passiert! Was dich in dieser Woche unter anderem im Lese-Letter erwartet:

► Worum es beim Streit um das Gesundheitsportal des Bundes geht – und wer für die Kontrolle zuständig ist 

► Weshalb der Leser ein Paradoxon auf zwei Beinen ist

► Wie sich Axel Springer in vier Stufen zum Medien- und Techkonzern gewandelt hat

► Wann Influencer Werbung laut eines neuen Gesetzentwurfs kennzeichnen müssen

► Worauf bei der Performance und Optimierung von Newslettern zu achten ist


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Jens Spahn, sein Gesundheitsportal und Google: Dürfen die das?

Screenshot von gesund.bund.de Montage: Medieninsider
Screenshot von gesund.bund.de Montage: Medieninsider

Seit September informiert das Bundesgesundheitsministerium mit dem Nationalen Gesundheitsportal die Bevölkerung direkt über Krankheiten und Symptome. Damit will der Bund, so die erklärte Absicht, Falschinformationen und Verschwörungstheorien aktiv etwas entgegensetzen. Nun wird das Angebot von Suchmaschinen-Monopolist Google unterstützt. Verlage sind über die staatliche Konkurrenz empört. Ist die Kooperation rechtens? Und darf das Gesundheitsportal in seiner Form überhaupt bestehen? Ich habe die Entwicklungen, Zuständigkeiten und Einschätzungen zusammengefasst. Als Medieninsider kannst du den Artikel hier lesen.


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Über das Verhältnis von Medien und ihrem Publikum

Je unübersichtlicher die Welt, umso mehr suchen Menschen Orientierung, einen Kompass, der sie durchs Leben führt. Unabhängige Medien – egal, ob sie gedruckt oder online, in Bild oder Ton daherkommen – können ein solcher Kompass sein. Aber nehmen die Bürgerinnen und Bürger sie als einen solchen wahr? Digitalexpertin und Journalismus-Professorin Alexandra Borchardt schreibt in ihrer Kolumneüber das Verhältnis von Medien und ihren Leserinnen und Lesern, über Wünsche und Realität – die oft weit auseinanderliegen. Als Medieninsider kannst du die Kolumne hier lesen.


Medieninsider gibt es jetzt auch als Jahres-Mitgliedschaft

Wir sind seit drei Monaten am Markt – regelmäßig mit exklusiven, nutzwertigen und branchenrelevanten Inhalten. Und wir sind gekommen, um zu bleiben. Das machen wir jetzt auch in unseren neuen Jahresabonnements deutlich. Als Medieninsider mit Jahresmitgliedschaft bringst du zum Ausdruck, unabhängigen Medienjournalismus langfristig zu unterstützen – und sparen kannst du auch! Den Probemonat für 0,99 Euro zum Kennenlernen behalten wir natürlich bei! Mehr zu unserem Angebot findest du hier.


Springers vier Phasen vom Verlag zum Medien- und Tech-Konzern

Wenn ein deutsches Unternehmen für die gelungene Transformationen vom traditionellen Mediengeschäft hin zum Digitalunternehmen steht, ist das Axel Springer, womit – seit einiger Zeit auch auch ganz offiziell – Mathias Döpfner gemeint ist. Auf der digitalen mediatech hub conference sprach Medienunternehmer und Noch-Tagesspiegel-Herausgeber Sebastian Turner mit dem Springer-CEO über die Transformation des großen europäischen Medienkonzerns und erklärte dabei sein Erfolgsrezept. Auch um Presseförderung und neue Trends im Journalismus ging es. Ich habe das Gespräch zusammengefasst. Als Medieninsider kannst du es hier lesen


Deine Adresse für Vertraulichkeit

Über unseren SSL-verschlüsselten Briefkasten kannst du uns vertraulich Informationen und Dokumente zuspielen. Du findest ihn unter medieninsider.com/briefkasten. Du kannst dich auch via Threema an mich wenden. 


Mehr News & Entdeckungen aus der Woche

zusammengetragen von Florian Boldt

Neue Quartalszahlen: Ströer traut sich wieder Jahresprognose zu

Das dritte Quartal dieses Jahres lief für Ströer besser als erwartet. Im Vergleich zum Vorjahr sank der Umsatz des Vermarktungs- und Medienkonzerns zwischen Juli und September um rund sechs Prozent von 380 Millionen auf 355 Millionen Euro. Ursprünglich rechnete Ströer mit einem Umsatzeinbruch um 15 bis 20 Prozent. Der Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) lag bei 125 Millionen Euro, fünf Prozent unter dem Vorjahreswert von 131 Millionen Euro. Nachdem der MDax-Konzern seine Jahresprognose im März gestrichen hatte, traut er sich nun wieder einen Ausblick zu. Zwischen 440 und 455 Millionen Euro soll das operative Jahresergebnis liegen. Mehr Details findest du hier.

Krautreporter verlieren in der „Krise“ rund zwei Prozent ihrer Unterstützer

Krautreporter legt im Zuge seiner Mitgliederoffensive Kennzahlen zur geschäftlichen Entwicklung offen, darunter die Mitgliederzahlen seit Winter 2015 – etwa ein Jahr nach dem crowdfinanzierten Launch. Im Dezember 2015 hatte das Online-Magazin 70 Prozent seiner zuvor über 18.000 Unterstützer verloren. Im Mai 2020 waren wieder 13.821 Mitglieder erreicht. In den folgenden vier Monaten bis Oktober 2020 verlor das Portal rund zwei Prozent seiner Nutzer. Krautreporter rief deshalb die „Krise“ aus und startete eine Mitglieder-Aktion.

Für die Tragfähigkeit benötigt das Unternehmen nach eigenen Angaben 15.000 Mitglieder. Derzeit beliefen sich die Kosten auf monatlich rund 67.000 Euro (804.000 Euro/Jahr). Eigenen Angaben zufolge lag der Bruttoumsatz im Jahr 2019 bei rund 700.000 Euro. Den Blog-Eintrag von Krautreporter kannst du hier nachlesen. Vergangene Woche ging Medieninsider im Interview mit Krautreporter-Vorstand Leon Fryszer der Frage nach, was Krise nach Krautreporter-Definition bedeutet.

Lokalprojekt: Merkurist stellt den Betrieb ein

Merkurist stellt noch in diesem Monat seine beiden Portale in Mainz und Wiesbaden ein, das dahinterstehende Unternehmen wird gegen Jahresende liquidiert. Durch den Wegfall Werbeeinnahmen durch die Coronakrise sei der Betrieb nicht mehr zu finanzieren, erklären die Geschäftsführer Sarah Heil und Jonathan Schulz in einem gemeinsamen Abschiedsartikel. Im Juli 2015 trat der Merkurist an, um den „Lokaljournalismus auf den Kopf zu stellen“. Das Konzept: Leser können selbst Themen vorschlagen, über die andere Merkurist-Nutzer abstimmen konnten. Bei hohem Interesse wurden daraus dann journalistische Artikel. Auch der Regionalverlag VRM war zu 50 Prozent investiert. Noch vor wenigen Wochen behauptete Geschäftsführerin Heil, das Unternehmen befinde sich auf dem Weg in die Profitabilität, erklärte aber auch, das Geschäft entwickelte sich volatil. 

Buzzfeed verkauft jetzt eigene Vibratoren und startet Sex-Vertical 

BuzzFeed gibt seinen Markennamen jetzt auch für Sex-Spielzeuge her und bringt noch 2020 seine eigenen Produkte auf den Markt. Nilla Ali, Senior Vice President Commerce bei BuzzFeed, begründet den Schritt mit der Vorliebe der Leser: 2019 hätten Inhalte zu Sex-Toys 150 Millionen Views erreicht, auch in diesem Jahr gehöre „Sex“ zu den häufigsten Suchbegriffen. Im kommenden Frühjahr startet BuzzFeed daran anknüpfend das Vertical Sex and Love. Damit wolle sich das Portal „unbedingt als vertrauenswürdige Größe im Bereich Sex und Wellness etablieren“, erklärte Ali. Mehr dazu findest du hier bei Digiday.

International Journalism Festival 2021 fällt wieder aus

Das sich auch in Deutschland an Beliebtheit erfreute International Journalism Festival im italienischen Perugia wird auch kommendes Jahr nicht stattfinden. Eine Vor-Ort-Veranstaltung mit vielen Menschen sei nicht vorstellbar, erklärte Co-Gründer Christopher Potter. Geplant war es für April, auch die diesjährige Ausgabe war wegen der Corona-Pandemie bereits abgesagt worden. Virtuelle Events als Ersatz kommen für die Veranstalter nicht in Frage. Das nächste Festival sei nun vom 6. bis zum 10. April 2022 geplant.

Urteil: Kanzlerin muss Hintergrundtreffen transparent machen

Das Bundeskanzleramt muss Auskunft über Hintergrundtreffen der Kanzlerin und Kanzleramtsvertretern mit Journalisten geben. Das geht aus einem Urteil Berliner Verwaltungsgerichts hervor, das damit auf eine Klage des Tagesspiegel reagiert. Demnach muss das Kanzleramt über Ort und Zeit genauso zu informieren wie über die teilnehmenden Medien und die mitgeteilten Informationen. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Mehr dazu findest du hier

Neuer Gesetzentwurf soll Werbekennzeichnung für Influencer klären

Blogger und Influencer sollen Produktnennungen und -empfehlungen nicht als Werbung kennzeichnen müssen, wenn sie dafür kein Entgelt oder andere Gegenleistungen erhalten haben. Das geht aus einem Entwurf des Bundesjustizministerums für das „Gesetz zur Stärkung des Verbraucherschutzes im Wettbewerbs- und Gewerberecht“ vor. Der Vorschlag des Ministeriums, der auch mehr Transparenz auf Vergleichsplattformen oder strengere Regeln für Kaffeefahrten vorsieht, ist das Ergebnis von zweijährigen Verhandlungen. Staatsministerin für Digitales Dorothee Bär meint dazu: „Langer Atem lohnt sich!“ Noch muss der Entwurf von Kabinett und Parlament verabschiedet werden. Eine Zusammenfassung der Änderungen findest du hier. Den Entwurf kannst du hier herunterladen.


Lesetipp 

Die eine Springer-Publikation (Politico.eu) freut sich über 100.000 Newsletter-Abonnenten für ihr Morning Briefing. Die andere, ganz neue Tochter im Springer-Portfolio (Morning Brew) mit ihren 2,5 Millionen Abonnenten schreibt: „Das ist nicht die Zahl, auf die wir schauen“. Womit wir beim Lesetipp dieser Woche wären.

Jenny Rothenberg, Director of Growth des aufstrebenden Wirtschaftsmediums aus den USA, beschreibt in einem Werkstatt-Bericht das Newsletter-Management von Morning Brew. Ihre wichtigste Kennzahl: Die Engagement-Rate, allen voran die Öffnungsrate. Denn nur Nutzer, die Mails lesen, sind wertvolle Nutzer. Laut eigenen Angaben erzielt das Team bei seinem Hauptnewsletter eine durchschnittliche Öffnungsrate von über 40 Prozent. 

Folgend ein paar handwerkliche Kniffe des Morning-Brew-Teams:

Engagement beginnt beim Onboarding: Nachdem der Leser abonniert hat, animiert Morning Brew in einer kurzen Mail dazu, den neuen Kontakt abzuspeichern. Das Ziel: Mails sollen nicht im Spam-Ordner landen. „Weil das so wichtig ist, konzentriert sich unsere Begrüßungsmail auf dieses eine Ziel anstatt Leser mit Inhalten zu überladen oder überschwänglich zu werden.  

Der richtige Betreff provoziert den Klick: Dazu testet die Brew-Crew jeden Morgen eine Stunde vor Versand drei unterschiedliche Betreffzeilen bei jeweils drei Prozent der Abonnenten. Die Zeile, die innerhalb kurzer Zeit die meisten Öffnungen erzielt, wird um 6.00 Uhr an die restlichen 88 Prozent der Abonnenten verschickt. Laut Rothenberg variieren die Testergebnisse um bis zu zehn Prozent (hochgerechnet ca. 220.000 Öffnungen)

Wer nicht öffnet, fliegt raus: „Abonnenten, die sich nicht mit unseren Inhalten beschäftigen, tun nichts für uns, außer möglicherweise unsere Zustellbarkeit zu beeinträchtigen“, schreibt die Expertin weiter. Länger inaktive Nutzer werden deshalb nach kurzem Reaktivierungsversuch aus dem Verteiler entfernt, um von E-Mail-Anbietern in der Relevanz nicht herabgestuft zu werden. Auch hier geht es darum, nicht als Spam klassifiziert zu werden und die Öffnungsrate hoch zu halten.

► Wachstum und Engagement über Empfehlungsprogramm: Morning Brew animiert seine Nutzer, den Newsletter weiterzuempfehlen, um so organisch zu wachsen. Durch Empfehlungen verspricht sich das Team, dass sich neue Nutzer intensiver mit dem Newsletter befassen. Wer empfiehlt, wird belohnt – die Preise reichen vom Premium-Newsletter bis hin zur Einladung ins Headquarter nach New York. 

► Auch anorganisches Wachstum macht Sinn – bei richtiger Brechnung: Rothenberg beschreibt, dass Morning Brew auch Geld in die Hand nimmt, um neue Nutzer zu gewinnen. Dabei betont sie, regelmäßig die Qualität der Nutzer im Auge zu behalten, um das Kosten-Nutzen-Verhältnis zu wahren. Lässt sich die Qualität eines Nutzers nicht steigern… siehe oben.

Locker bleiben: „Es wird schlechte und gute Wochen geben. Konzentriere dich auf das Wesentliche und die Ergebnisse werden kommen.“

Jenny Rothenbergs Werkstattbericht kannst du hier in voller Länge nachlesen. Darin erfährst du mehr über das Qualitätssystem, das sich Morning Brew für Nutzer ausgedacht hat und das Empfehlungsprogramm. 

Den Medieninsider Lese-Letter kannst du natürlich auch weiterempfehlen – an Kollegen, Bekannte und Freunde, die sich ebenfalls für Medien und Transformation interessieren. Leite ihn gerne weiter! Wenn du ihn geschickt bekommen hast, kannst du ihn hier kostenlos abonnieren.

Anregungen und Feedback kannst du jederzeit mit direkt schicken. Antworte einfach auf die Mail oder schreib wann immer du willst an marvin@medieninsider.com.

Hab noch eine schöne Woche! 
Viele Grüße sendet dir 

Marvin

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Marvin Schade
Marvin Schadehttps://medieninsider.com
Marvin ist Co-Gründer und Founding Editor von Medieninsider und hat sich damit einen kleinen Traum erfüllt. Vor der Gründung war er mehrere Jahre für den Branchendienst Meedia in Hamburg und Berlin tätig, arbeitete kurz beim Focus Magazin und zuletzt für Gabor Steingarts Morning Briefing.

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