Nicht nur der Umgang mit dem Klimawandel wird heiß diskutiert, sondern auch die Berichterstattung darüber. Räumen Medien dem Thema genügend Platz ein? Und in welchem Tenor berichten sie darüber? Die Analyse von azernis und Medieninsider zeigt: In den vergangenen Monaten ist das Thema in den digitalen Leitmedien prominenter geworden und hat auch nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine an Relevanz gewonnen. Das hat auch mit der „Letzten Generation“ zu tun
Die Medien stehen im Umgang mit dem Klimawandel häufig in der Kritik. Einige Beobachter sehen die Berichterstattung als zu umfangreich an, während anderen das Thema nicht präsent genug erscheint. Doch wie viel wird eigentlich tatsächlich berichtet? Die Betrachtung eines längeren Zeitraums zeigt: Die Berichterstattung zum Klimawandel unterliegt, wie jedes andere Thema auch, Schwankungen. Zu manchen Ereignissen wird viel und umfangreich berichtet, während zu anderen Ereignissen nur wenige Publisher berichten.
Für die folgende Analyse haben wir die Häufigkeit und Art und Weise der Berichterstattung von insgesamt 11 digitalen Publishern untersucht. Der Beobachtungszeitraum war aus technischen Gründen die vergangenen neun Monate. Bei einzelnen Publishern ist die Betrachtung eines längeren Zeitraums möglich. Folgend befassen wir uns zuerst mit der Analyse von Januar 2021 bis Ende Mai 2023.
Klimakonferenzen heben das Thema auf die Tagesordnung
Untersucht wurden hier die mobilen Startseiten von FAZ, Spiegel, Tagesschau, Zeit Online und BR24. Ausschlaggebend waren die ersten 20 Artikel-Positionen. Die Analyse zeigt: Die Publisher räumten den Klimawandel besonders anlässlich internationaler Konferenzen immer wieder prominent einen Platz ein. Beispiele sind die Klimakonferenzen in Glasgow und im ägyptischen Scharm asch-Schaich in den Jahren 2021 und 2022. Zu beiden Konferenzen war der Umfang der Berichterstattung zum Klimawandel jeweils mit am höchsten. Wie aus der folgenden Grafik hervorgeht, erregte auch die Demonstration von Fridays For Future am Freitag vor der Bundestagswahl 2021 sehr viel mediale Aufmerksamkeit. Mit dem Angriff Russlands auf die Ukraine änderte sich allerdings der Fokus in der Berichterstattung und der Umfang an Klima-Artikeln nahm in den ersten fünf Monaten nach Kriegsbeginn deutlich ab.
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