Hallo Medieninsider!
Schön, dass du dabei bist! Was dich in dieser Woche unter anderem im Lese-Letter erwartet:
► Bertelsmann-RTL-RTL-CEO Thomas Rabe und das Prinzip des gelebten Widerspruchs
► Kevin Dusch analysiert die jüngsten Zahlen der Paid-Content-IVW – und weiß, wer trotz Sommerloch zulegen konnte (direkt zum Artikel)
► Volker Nünning zeichnet nach, wie ARD & ZDF im Digitalen die Kommerzialisierung ihrer Inhalte ausloten (direkt zum Artikel)
► Konstantin Wark geht der Frage nach, weshalb die Zukunft von Eva Schulz mit ihrem Talkformat Deutschland 3000 in der ARD-Mediathek ungewiss ist (direkt zum Artikel)
► Claudia Michalski erklärt, was von modernen Führungskräften alles aberverlangt wird – und weshalb sie Hilfe dabei brauchen, um dem Anspruch gerecht zu werden (direkt zum Artikel)
► Brian Morrissey hat sich mit Semafor-CEO Justin Smith unterhalten und beschreibt anhand des Start-ups, wie sich Medien mit Events von den großen Plattformen absetzen können (direkt zum Artikel)
Dieser Text ist die Archiv-Fassung des wöchentlichen Lese-Letters. Um zukünftige Ausgaben gratis zu lesen, kannst du ihn per E-Mail abonnieren:
Fünf Prozent weniger Umsatz als im Vorjahr, ein Einbruch von 56 Prozent im Konzernergebnis und eine nach unten korrigierte Jahresprognose: Bei Indikatoren wie diesen würde der Stuhl eines jeden CEOs schon allein deshalb ins Wanken geraten, weil dieser vor Nervosität nur so zittert. Nicht aber bei Thomas Rabe.
Der Bertelsmann-RTL-RTL-CEO erkennt in der Bilanz, die die RTL Group gerade vorgelegt hat, genug Gründe, seinen Thron noch einmal mit ein paar Schrauben im Boden zu verankern. Anders als angekündigt hält der Manager, der bereits die CEO-Posten des Bertelsmann-Konzerns sowie der luxemburgischen Tochter RTL Group inne hat, auch an seinem Chefposten beim kriselnden RTL Deutschland fest. Seinem Haus- und Hofmedium FAZ (da gibt Rabe meistens Interviews) erklärte er dazu:
„Wenn ich mir die Herausforderungen anschaue, vor denen RTL Deutschland steht, bin ich der Meinung, dass diese Führungsstruktur bis auf Weiteres fortgeführt werden soll, und das ist auch die Meinung des Aufsichtsrats der RTL Group.“
Das klingt nach einer unabhängigen Entscheidung, muss es aber nicht sein: Der Aufsichtsrat der RTL Group besteht zum größten Teil aus aktiven oder pensionierten Mitarbeitern des Bertelsmanns-Kosmos, deren Chef – richtig – Thomas Rabe ist oder war. Das allein wirkt wie ein Fehler im System, der dem Boss ermöglicht, seinen Vertrag mit sich selbst zu verlängern. Dieser Schritt ist auch deshalb erstaunlich, weil das RTL-Geschäft besonders schlecht läuft:
Um zwölf Prozent ging der Werbeumsatz im TV-Geschäft von RTL Deutschland im ersten Halbjahr 2023 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zurück – im Vergleich zum Vorpandemiejahr 2019 sogar um ein Viertel. Und das, obwohl die Gruppe mit ihren Sendern RTL und Vox mittlerweile die beiden Marktführer in der werberelevanten Zielgruppe stellt.
Triple-CEO Rabe unterstreicht mit seiner Entscheidung ein beliebtes Manager-Prinzip: das des gelebten Widerspruchs. Ein weiterer Beleg:
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