Wer nach einer neuen Symbolfigur der Freiheit sucht, findet sie bei der Welt. Kein Journalist in Deutschland stilisiert sich so sehr als Freiheitskämpfer wie ihr Chefredakteur. Er und seine Zeitung sind sie letzte Bastion des liberalen Denkens und Handelns. Ulf Poschardt unternimmt einiges, damit auch andere das glauben.
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„Ohne Freiheit ist alles nichts“, schrieb er jüngst in einem – na klar – Kommentar. Das gilt auch für seine Tweets. Fast jeden zweiten Tag im Januar tauchte der Begriff in einem seiner Kurznachrichten auf – das Emoji mit der Freiheitsstatue nicht mitgerechnet. Als bekanntlich einziges Medium (weltweit?) leistet sich die Welt eine Chefreporterin Freiheit. Sie verteidigt in Poschardts Auftrag, was uns Wokies, Veganer und Klimaschützer ihrer Ansicht nach nehmen wollen.
Poschardts Kampf für die Freiheit ist unerbittlich. Man könnte ihn fast für aktivistisch halten.
Doch alles hat seine Grenzen. Auch die Freiheit. Auch bei Ulf Poschardt. Nämlich dann, wenn es um ihn selbst geht.
So lässt sich der Chefredakteur in jüngerer Vergangenheit nicht mehr allein dazu hinreißen, laut über vermeintliche Anti-Freiheitskämpfer und ebenso vermeintliche Welt– und Springer-Feinde zu wüten. Er nimmt auch die Leute aus den eigenen Reihen ins Visier.
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