Komm zum Medieninsider-Meet-up!

Hallo Medieninsider!

schön, dass du dabei bist! Hier eine kurze Übersicht, was dich unter anderem im Lese-Letter erwartet:

Tor Jacobsen über die Paid-Content-Strategie des skandinavischen Medienkonzerns Schibsted

► Wie Covid-19 den Newsroom verändert

► Updates zu Springers TV-Aktivitäten

► Unser erstes Medieninsider-Meet-up

► Was wird aus The Daily von der New York Times?


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Das 100-Millionen-Ziel

Tor Jacobsen. Foto: Schibsted Montage: Medieninsider

Wer an erfolgreiches Paid-Content-Geschäft in Deutschland denkt, kommt an Axel Springer nicht vorbei. Wer auf europäische Ebene geht, sollte einen zweiten Konzern im Auge haben: Schibsted Media.

Der Konzern aus Norwegen ist Springer strategisch in vielen Punkten ähnlich, auch Schibsted investierte früh in digitale Rubrikenmärkte und E-Commerce-Geschäft. Im Publizistischen setzt Schibsted ebenfalls stark auf Paid Content – mit ambitionierten Zielen, aber einem leicht anderen Ansatz. Während Springer bei seinen großen Titeln erst einmal auf Masse setzt (Bild hat sich eine Million Digital-Abos zum Ziel gemacht), orientiert sich Schibsted nicht an der reinen Anzahl von Abos, sondern ihrem Wert. 

2020 soll eine Billion Norwegische Kronen, umgerechnet 100 Millionen Euro, aus dem Geschäft mit digitalen Abonnements stammen. 2017 war es halb so viel. Für den Medieninsider INSIGHT #1 zu Paid Content & Subscriptions habe ich mich bereits vor einiger Zeit mit Tor Jacobsen unterhalten. Er ist Senior Vice President für Consumer Marketing und Revenue und damit der wichtigste Mann, wenn es um die Paid-Strategien der mehr als 16 digitalen Medien des Konzerns geht. Er sagt: 

Im Interview sprechen wir über die unterschiedlichen Paid-Content-Modelle des Verlags, Jacobsen erklärt weshalb Boulevardmarken einen grundsätzlich geringeren Anteil an Paid-Inhalten haben als regionale Tageszeitungen. Und auch um den Einsatz von Technologien und Künstlicher Intelligenz geht es. So hilft ein Algorithmus Schibsted-Redakteuren bei der Entscheidung, ob und wann ein Artikel hinter die Bezahlschranke gelegt wird und wann nicht. Jacobsens überraschendste Erkenntnis: Nutzer konvertieren auch bei Artikeln, die gar nicht exklusiv sind. 

Das gesamte Interview mit Tor Jacobsen habe ich für dich als Medieninsider aus dem INSIGHT ausgekoppelt. Du findest es hinter diesem Link

Du willst mehr über Paid Content erfahren?

Wenn dich das Thema Paid Content und Subscriptions häufiger umtreibt, du auf der Suche nach einem Status-Update oder Inspiration bist, dann könnte der INSIGHT das Produkt sein, das du suchst! Auf 70 Seiten habe ich dir Wissenswertes rund um das Thema Paid Content zusammengefasst – neben Tor Jacobsen berichten auch Publisher wie Mathias Müller von Blumencron, Clara Vuillemin, Sebastian Matthes oder Stefan Ottlitz von ihren Erfahrungen. Als Medieninsider bekommst du den INSIGHT zum halben Preis. Mehr Infos findest du hinter diesem Link


Wie die Covid-Pandemie den Newsroom modernisiert

Arbeitest du schon wieder regelmäßig im Newsroom oder in deinem Büro? Ich glaube, die wenigsten von uns tun das. Und einige von uns werden es in Zukunft womöglich auch nicht mehr beziehungsweise weniger. 

Die Pandemie hat unser Arbeiten verändert und bisherige Strukturen in Frage gestellt. Das hat Vorteile – wenn alles richtig organisiert wird. Dietmar Schantin schreibt in seiner aktuellen Kolumne darüber, wie Covid-19 den Newsroom verändert. Mir hat es noch einmal vor Augen geführt, dass vieles von dem, worunter ich modernes Arbeiten verstehe, noch nicht selbstverständlich ist. Als Medieninsider kannst du seinen Text hier lesen



So reagiert Reichelt auf Finanzgerüchte um Bild Live

Ein Bericht der Berliner Zeitung sorgte gegen Ende vergangener Woche für besondere Aufregung. Das Blatt berichtete, dass Bild wichtige Investitionsmittel für Bild Live verwehrt blieben. Eine Meldung mit Sprengstoff. Die Bewegtbildaktivitäten sind das derzeit wohl wichtigste Wachstumsprojekt der Boulevardmarke. Bild will etwas abhaben von den noch immer großen Summen, die ins Fernsehen fließen. Dazu will Bild auch auf die großen TV-Bildschirme. 

Was ist dran an den Finanzgerüchten für Bild Live? Springer sagt: rein gar nichts.

Chefredakteur Julian Reichelt reagierte zunächst nach intern. Der Bericht beinhalte gezielte „Desinformationen“ schrieb Reichelt in einer Chat-Nachricht, die Medieninsider vorliegt. Eine von der Berliner Zeitung angeführte Aufsichtsratssitzung, in der Finanzmitteln in Höhe von 20 Millionen Euro eine Absage erteilt worden sei, habe es überhaupt nicht gegeben. Stattdessen habe der Vorstand getagt. Anschließend teilte der Konzern mit: In dieser Sitzung wurden die Investitionen bislang angekündigter Mittel bestätigt. Der Konzern hatte Ende 2019 angekündigt, 20 Millionen Euro in den Aufbau von Bild Live zu stecken. Nun war von 22 Millionen Euro die Rede.

Bild ging gegen die Berichterstattung vor, sogar ein „presserechtliches Informationsschreiben“ zappelte wenige Stunden später in den Posteingängen von Medienjournalisten. Die Berliner Zeitung hat ihren Artikel in gleich mehreren Punkten korrigiert. 

Die interne Reaktion von Julian Reichelt und die jüngsten Entwicklungen dazu, kannst du als Medieninsider hier nachlesen


Komm zum ersten Medieninsider-Meet-up!

Medieninsider-Gründer Matthias Bannert (l.) und Marvin Schade (r.). Foto: Steven Siebert

Matthias und ich finden, es wird Zeit, dass wir dich und du uns näher kennenlernen! Deshalb laden wir am 29. Dezember, wenn wir alle etwas Ruhe haben, zum ersten Medieninsider-Meet-up ein! Ab 16.00 Uhr wollen wir gemeinsam mit anderen Medieninsidern eine kleine Zwischenbilanz ziehen, uns austauschen und herausfinden, wo und wie wir für dich besser werden können. Dabei sein kannst du als Medieninsider-Mitglied. Wenn du Lust hast, melde dich hier an


Mehr News & Entdeckungen aus der Woche

zusammengetragen von Florian Boldt & Marvin Schade

Schluss mit Springer-Deal: ProSiebenSat.1 produziert seine News ab 2023 selbst

ProSiebenSat.1 übernimmt die Produktion seiner Nachrichtenaktivitäten ab 2023 wieder selbst. Dazu will die Sendergruppe in Unterföhring eine 60-köpfige Redaktion aufbauen, auch ein eigenes Hauptstadtstudio soll es geben. Vom ehemaligen P7S1-Vorstand Max Conze angeführte Pläne, einen eigenen News-Sender zu bauen, würden derzeit nicht verfolgt, hieß es am Dienstag. In Österreich hat der Konzern dies mit Puls24 bereits getan. 

Der auslaufende „Nachrichtenzulieferungsvertrag“ mit dem Axel Springer Konzern wird damit nicht verlängert. Der Vertrag besteht seit 2010, als Springer die ehemalige ProSieben-Tochter N24 (heute Welt) übernommen hatte. Intern galt der P7S1-Deal immer als wirtschaftliches Rückgrat für die Sender-Aktivitäten. Trotz einer Frist von zwei Jahren war die Aufregung innerhalb der Belegschaft nach der gestrigen Verkündung groß. Von den auslaufenden Verträgen nicht betroffen ist die Produktion für das Sat.1 Frühstücksfernsehen, die von der WeltN24-Tochter Maz & More produziert wird.

Springer ist gerade dabei, die TV-Aktivitäten mit den Print- und Digitalaktivitäten von Welt zusammenzulegen. Ab kommenden Jahr sollen sie im Springer-Neubau auch räumlich zusammengeführt werden. Dort ist auch ein Studio für die P7S1-Aktivitäten vorgesehen. Ebenfalls gestern verkündete der Springer-Konzern eine engere Zusammenarbeit von Bild und Welt, was die TV-Aktivitäten angeht. Dabei soll es vor allem um Technik und Infrastruktur gehen. 

Sachsen-Anhalt blockiert Beitragserhöhung: Öffentlich-Rechtliche legen Verfassungsbeschwerde ein

Die Intendanten der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten machen ihre Drohung wahr und legen Beschwerde beim Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe ein. Hintergrund ist das Veto zur Erhöhung des Rundfunkbeitrags aus Sachsen-Anhalt. Geplant war, dass der Rundfunkbeitrag ab dem 1. Januar 2021 von 17,50 Euro auf 18,36 Euro angehoben wird. Mehr zu dem Thema erfährst du hier.


Deine Adresse für Vertraulichkeit

Über unseren SSL-verschlüsselten Briefkasten kannst du uns vertraulich Informationen und Dokumente zuspielen. Du findest ihn unter medieninsider.com/briefkasten. Du kannst dich auch via Threema an mich wenden. 


Hostwriter startet 2021 internationalen Newsroom

Ab dem kommenden Frühjahr richtet das Journalismus-Netzwerk Hostwriter einen internationalen Newsroom ein. Das Projekt soll den vielfältigen Perspektiven von Journalisten aus aller Welt in gemeinsam verfassten Geschichten mehr Aufmerksamkeit verschaffen. Die Idee sei entstanden, weil das bisherige Geschäftsmodell wegen der Corona-Pandemie nicht mehr funktioniert habe, schreibt CEO Tabea Grzeszyk bei Medium. Hostwriter entstand 2013 als eine Art Couchsurfing-Plattform  für Reporter. Daraus gewachsen ist ein Netzwerk. Journalisten können sich mit ihren Fachgebieten anmelden und Kollegen Unterstützung anbieten oder selbst welche suchen.

Australisches Leistungsschutzrecht kommt

Digitale Plattformen müssen in Australien bald Lizenzgelder für Medieninhalte zahlen. Der News Media and Digital Platforms Mandatory Bargaining Code sieht vor, dass Verlage und Plattformen über die Ausgestaltung der Lizenzen verhandeln sollen. Gelingt das nicht, bestimmt ein von der Regierung beauftragter Vermittler. Zunächst umfasst das Mediengesetz nur Google und FacebookMehr zum Thema erfährst du hier.

Donald Trump darf TikTok nicht aus den USA verbannen

TikTok bleibt in den USA erlaubt. Ein US-Gericht entschied, dass die massiven Beschränkungen der Video-App durch die US-Regierung nicht zulässig seien. Eigentümer Bytedance darf nicht dazu gezwungen werden, das US-Geschäft zu verkaufen oder zu schließen. Präsident Trump hatte im Sommer behauptet, dass die chinesische Regierung über TikTok Daten sammle und Propaganda verbreite. TikTok sollte aus den App Stores von Apple und Google verschwinden. Das Urteil kannst du hier nachlesen.

Neues aus dem Personalticker:

► Claus Strunz zieht in Bild-Chefredaktion ein

► Kölner Stadt-Anzeiger: Sarah Brasack wird Vize-Chefredakteurin

► Spiegel: Johannes Unselt ersetzt Titelbild-Chefin Katja Kollmann

► Matthias Thieme wird Finanztest-Chefredakteur

► Condé Nast macht Natalia Gamero del Castillo zur Europa-Chefin


Wie du Medieninsider bekannter machen kannst

Seit unserem Start im August haben wir bereits einiges Feedback erhalten (glücklicherweise mehr positives als negatives). Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Gleichzeitig würden wir dich auch gerne um etwas bitten:

Wenn du unseren Newsletter gerne liest oder ein Abo hast, dann lass es deine Community doch gerne wissen! Du unterstützt unseren Medienjournalismus nicht nur dadurch, dass du ihn liest, sondern auch, wenn du ihn bekannter machst.

Heiko Kunzmann hat vergangene Woche unseren Lese-Letter empfohlen – danke dafür und danke auch an die Kollegen Florian Schillat und Thomas Lückerath für ihre Erwähnungen!

Gefreut haben wir uns auch über die Empfehlung von Sebastian Turner. Im Gespräch mit Springer-CEO Mathias Döpfner kam Medieninsider – zugegeben: angestoßen durch eine Nachfrage von mir – kurz zur Sprache. Auch Döpfner erklärte: Was Medieninsider macht sei „bemerkenswert und toll“!

Bist du schon Medieninsider? Lern uns doch ein bisschen näher kennen. Alle Infos findest du hier!


Lesetipp 

Wenn die US-Wahlnacht 2016 die Staffelpremiere einer groß angelegten Podcast-Serie war, dann war die Wahl 2020 das Staffelfinale. So beschreibt Lisa Tobin, Executive Producer bei der New York Times, die vergangenen vier Jahre. Und wenn sie über Podcasts spricht, meint sie vor allem The Daily, den fast täglichen Nachrichtenpodcast der New York Times, der mit Trumps Präsidentschaft startete. Zeit also für ein kleines Fazit, das CNN freundlicherweise übernommen hat – mein Lesetipp der Woche für dich. 

Die Präsidentschaft von Donald Trump brachte der Times nicht nur Erfolge im digitalen Abogeschäft, sondern auch im Audio-Bereich.

► Der Podcast The Daily erreicht täglich mehr Zuhörer als die gedruckte Ausgabe Abonnenten hat. Von vier Millionen Downloads war zuletzt die Rede. 

The Daily gehört bei Apple und Spotify zu den beliebtesten Formaten, bei Spotify ist er der zweitbeliebteste in den USA, der drittbeliebteste weltweit. 

► Aus einem anfänglichen Podcast ist mittlerweile ein eigenes Geschäft entstanden. Die NYT kaufte sogar die Produktionsfirma Serial Productions dazu. 

► Michael Barbaro ist mit The Daily nicht mehr die einzige vertrauliche NYT-Stimme. Kürzlich startete auch Kara Swisher einen Podcast über Macht und Einfluss. 

► Überhaupt umfasst das Podcast-Team heute 50 Leute, neun weitere Mitarbeiter aus dem Meinungsteam nicht mitgerechnet. 20 bis 25 Leute arbeiten an einer Folge The Daily. Zum Start vor vier Jahren bestand das Podcast-Team aus nur drei Leuten. 

Die Zahlen und Fakten sind beeindruckend. Mit der Ende der Trump-Kandidatur aber ist nun auch für das Podcast-Team, speziell das für The Daily die Zeit zum Innehalten gekommen. Wie geht es weiter? Mit wenigen Ausnahmen hatte sich The Daily in seiner Berichterstattung auf die Trump-Administration konzentriert.

Mit Joe Biden als neuen Präsidenten, wolle man sich nun thematisch öffnen, sagen die Verantwortlichen gegenüber CNN. AusThe Daily könnte ein Format mit internationalen Nachrichten werden, eines, das sich nicht mehr nur mit Trump und Amerika befasst.

CNN taucht noch tiefer ein in den Werdegang des weltweit erfolgreichsten Nachrichten-Podcasts, beschreibt die täglichen Herausforderungen und weitere Pläne. Ich habe dir den Artikel hier verlinkt


Den Medieninsider Lese-Letter kannst du auch weiterempfehlen – an Kollegen, Bekannte und Freunde, die sich ebenfalls für Medien und Transformation interessieren. Leite ihn gerne weiter! Wenn du ihn geschickt bekommen hast, kannst du ihn hier kostenlos abonnieren.

Anregungen und Feedback kannst du jederzeit mit direkt schicken. Antworte einfach auf die Mail oder schreib wann immer du willst an marvin@medieninsider.com.

Hab noch eine schöne Woche! 
Viele Grüße sendet dir 

Marvin

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Marvin Schade
Marvin Schadehttps://medieninsider.com
Marvin ist Co-Gründer und Founding Editor von Medieninsider und hat sich damit einen kleinen Traum erfüllt. Vor der Gründung war er mehrere Jahre für den Branchendienst Meedia in Hamburg und Berlin tätig, arbeitete kurz beim Focus Magazin und zuletzt für Gabor Steingarts Morning Briefing.

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