Paid-Content-IVW im Februar: Drei Gewinner, drei Verlierer und eine anhaltende Flaute

Augsburger Allgemeine und SZ seit Monaten stark, FAZ, NWZ und Mittelbayerische verlieren

Im Februar 2023 hat die Rheinische Post den Trend der vergangenen Monate umgedreht und wächst dank Sonderangeboten wieder. SZ und Augsburger Allgemeine halten ihren Wachstumskurs.

20 Medien melden ihre Paid-Content-Verkäufe gesondert in der IVW. Medieninsider wertet die Zahlen jeden Monat aus. Das Hauptkriterium für eine Ausweisung in der IVW sind so genannte tägliche Nutzungsrechte (tNr). Das bedeutet: Verlage können ihre Paid-Angebote melden, sofern der Abo-Preis pro Tag mindestens einen Cent beträgt – also mit Ausnahme von Probemonaten fast jedes Abo. Manche Publisher melden allerdings nur einen Teil ihrer Paid-Content-Abos. Das kann verschiedene Gründe haben, etwa, dass sie größere Umsätze in der Auflagen-IVW melden wollen oder auf doppelte Ausweisungen desselben Produkts verzichten.

In der Medieninsider-Auswertung beschränken wir uns auf die Top 10 der Statistik. Im Verkaufsmonat Februar 2023 waren das: Bild, Welt, SZ, FAZ, Rheinpfalz, Freie Presse, Rheinische Post, Augsburger Allgemeine, die Mittelbayerische Zeitung und die Nordwest-Zeitung.

So haben sich die Digital-Abos seit Februar 2022 entwickelt

Im Vergleich zum Vorjahresmonat steigerten alle Titel bis auf Rheinpfalz, Rheinische Post und Freie Presse ihre Paid-Content-Abos im zweistelligen Prozentbereich. 

Die Mittelbayerische Zeitung hat mit einem Plus von 48,4 Prozent in der Statistik zwar das größte Wachstum seit Februar 2022 – allerdings nur, weil sie Anfang des Jahres ihr E-Paper-Abo auf eine Kombination mit Paid-Content-Zugang umgestellt hat. Davor hatte sie die Abos nur in der (Print-)Auflagen-IVW gemeldet. 

Bei Kombi-Abos haben Publisher die Möglichkeit, ihre Produkte in mehreren IVW-Ausweisungen zu melden. Enthält ein Paket beispielsweise Print, E-Paper und Paid Content, wird zunächst das E-Paper vom Gesamtpreis abgezogen, um ebenso wie die gedruckte Zeitung in der Auflagen-IVW gemeldet zu werden. Dafür muss es rechnerisch die Hälfte des Preises ausmachen. Was nach Abzug des E-Papers vom Gesamtpreis rechnerisch übrig bleibt, kann als Preis für das Paid-Content-Angebot in der IVW gemeldet werden. 

Bereinigt um den Sondereffekt bei der Mittelbayerischen ist die Nordwest-Zeitung gegenüber Februar 2022 am stärksten gewachsen (+ 36,7 Prozent), gefolgt von der FAZ (+ 35,4 Prozent) und der SZ (+ 28,9 Prozent). Zur Wahrheit gehört aber auch, dass FAZ und SZ im Laufe des vergangenen Jahres angefangen haben, zusätzlich Kombi-Abos in der IVW auszuweisen. Das bescherte beiden Publikationen in den jeweiligen Monaten ein großes Plus in der Statistik. 

Zweistellig gewachsen sind auch die Augsburger Allgemeine (+ 16,7 Prozent), Welt (+ 13,2 Prozent) und Bild (+ 10,8 Prozent). Dahinter liegen die Freie Presse mit einem Wachstum von 9,4 Prozent und die Rheinische Post mit neun Prozent. Die Rheinpfalz steigerte ihre Paid-Content-Abos im Vergleich zum Vorjahresmonat um 2,4 Prozent. 

Monatliches Wachstum: Drei klare Gewinner

Mit Blick auf das monatliche Wachstum konnten sieben der Top-10-Titel ihre Paid-Content-Auflage steigern. Die stärksten Gewinne – die einzigen über einem Prozent – verzeichneten im Februar die Rheinische Post, die Süddeutsche Zeitung und die Augsburger Allgemeine

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Kevin Dusch
Kevin Dusch
Kevin Dusch ist seit 2021 freier Redakteur bei Medieninsider. Journalistisch ausgebildet wurde er an der Axel Springer Akademie. Davor standen Stationen bei lokalen Medien seiner Heimat Rostock wie das Rostocker Journal, die Norddeutschen Neuesten Nachrichten und Radio LOHRO. Zwischenzeitlich verantwortete er in der Corporate Publishing-Tochter von Axel Springer verschiedene Text- und Filmproduktionen. Neben Medienthemen interessiert er sich vor allem für Geschichte und Politik.

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