Hallo Medieninsider!
Schön, dass du dabei bist! Was dich in dieser Woche unter anderem im Lese-Letter erwartet:
► Hans-Jürgen Jakobs mahnt zur Rettung des Medienjournalismus – wir sollten darüber sprechen
► Brian Morrissey beschreibt wie Recode vom Pionier zum Schatten seiner selbst wurde
► Claudia Michalski gibt Tipps für mehr Erfolg bei der Talentsuche
Dieser Text ist die Archiv-Fassung des wöchentlichen Lese-Letters. Um zukünftige Ausgaben gratis zu lesen kannst du ihn per E-Mail abonnieren:
Vor ziemlich genau einem Jahr habe ich an dieser Stelle gefragt: Quo vadis, Medienjournalismus?Anlass war der vorangegangene Exodus langjährig erfahrener Medienjournalisten sowie die Einstellung der vielfach geschätzten, aber wirtschaftlich nicht mehr erfolgreichen Medienkorrespondenz.
Ich beklagte, dass die wichtige Disziplin des Medienjournalismus in den Publikumsmedien, aber auch in der Nische, auf dem Rückzug sei, dass die mit ihr betrauten Redakteure sie meist nur neben ihrem eigentlichen Thema betreuten und dass vor allem der Nachwuchs fehle. Kurzum: Der Medienjournalismus kämpft – auch ums Überleben.
Mein Ruf in die Branche verhallte ohne großes Echo. Ein Jahr später hat sich nichts geändert. Es ist teilweise noch schlimmer geworden. In vielen Fachmedien beschränkt man sich mehr auf Verlautbarungsjournalismus und Marketingthemen. Originäres und Originelles wird (auch in den Publikumsmedien) unbedacht wie unreflektiert abgeschrieben.
Mehr Glück hat da vielleicht ein Mann, dessen Stimme zu den gewichtigsten im deutschen Medienjournalismus gehört: Hans-Jürgen Jakobs.
Jakobs machte schon Medienjournalismus, als ich noch gar nicht geboren war. In meinem Geburtsjahr 1990 legte er zusammen mit Uwe Müller das Buch Augstein Springer & Co vor. Der 400-Seiten-Band über deutsche Mediendynastien ist bis heute Pflichtlektüre für alle, die die Irrungen und Wirrungen unserer Branche verstehen wollen. In den 90er-Jahren schrieb Jakobs die großen Mediengeschichten im Spiegel, später erlebte die Medienseite der Süddeutschen unter seiner Leitung ihre besten Jahre.
Auch als Chefredakteur des Handelsblatts verlor er die Medienbranche nicht aus den Augen. Zuletzt unterbrach er seinen Ruhestand für eine aufsehenerregende Analyse über Bertelsmann und Gruner + Jahr.
Jetzt meldet sich Jakobs wieder. Gewohnt unbequem. In einem Gastbeitrag für epd Medien findet er alarmierende Worte zum Zustand unserer Disziplin. Der noch am ehesten zuversichtlich stimmende Satz lautet:
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