Eine Plattform, ein Abo, zahlreiche Artikel unterschiedlicher Medien. Das „Spotify für Journalismus“ wird sich an vielen Stellen sehnlichst gewünscht, lässt aber auf sich warten. Angebot und Nachfrage kommen bislang auf keinen gemeinsamen Nenner. Das bekommen auch Marktgiganten wie Apple zu spüren. Nun wagt ein Start-up aus Karlsruhe einen neuen Anlauf. Kann das gelingen?
Es gab Stimmen, die Jonas Lerch, Nadezhda Prodanova und Raphael Fritz von ihren Plänen abgeraten haben. Zeit und Geld könnten sie besser investieren, an ihrer Idee seien schon ganz andere gescheitert. Das bekam das Trio auch von Investoren zu hören, mit denen sie eine Anschubfinanzierung abwogen. Die Gründer – einer Medienwissenschaftler, die anderen beiden Informatiker – ließen sich davon aber nicht abhalten. Sie sind überzeugt: Es gibt es ein reales Problem, das sie lösen wollen.
Viele Nutzer sind genervt davon, Artikel im Internet nicht lesen zu können, weil sie hinter der Paywall liegen, weil sie dafür ständig ein neues Abonnement abschließen sollen, obwohl sie vielleicht nur eine Handvoll Artikel interessiert. Auch Lerch und seinen Co-Gründern geht es so, besonders im Studium war und ist die Lesefreude eine Belastung, die schnell ins Geld geht, sagt er. Die Lösung: Eine Plattform, die das Angebot zahlreicher Publisher bündelt und für die Nutzer nur ein einziges Abonnement brauchen. Seit Anfang der Woche ist Articlett, woran sie seit vergangenen Mai intensiv arbeiten, in den App-Stores verfügbar. Auch wenn Lerch sein Produkt nicht so gerne als solches beschrieben sieht, ist es genau das: der nächste Versuch, so etwas wie ein Spotify für Journalismus zu bauen.
Wie sich Articlett vom Spotify-Ansatz unterscheiden will
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