RTL und der Büro-Widerstand

Hallo Medieninsider!

Schön, dass du dabei bist! Was dich in dieser Woche unter anderem im Lese-Letter erwartet:

► RTL will seine Mitarbeiter öfter ins Büro zwingen – dabei ginge es auch anders

► Upday hat ein wunderschönes Büro – bald aber keine Mitarbeiter mehr (direkt zum Artikel)

► Googles KI-ChatBot Bard will jetzt Texte redigieren – Tibor Martini hat es getestet (direkt zum Artikel)

► Der Berliner Verlag macht seine Druckerei dicht – welcher Konkurrent davon profitiert (direkt zum Artikel)

► Mit dem Media Ownership Monitor beleuchten wie die Besitzverhältnisse in der deutschen Medienlandschaft – und suchen dafür redaktionelle Verstärkung (zur Stellenausschreibung)

► Unser MEDIENGINSIDER ist wieder da! Jetzt Jahresmitgliedschaft abschließen (oder umsteigen) und eine Flasche gratis genießen (jetzt Medieninsider werden)


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Als Thomas Rabe die Beförderung von Stephan Schmitter zum neuen RTL-CEO bekannt machte, lobte er seinen Nachfolger für dessen „kommunikative Stärke“. Intern muss er sie aktuell unter Beweis stellen. 

In der Belegschaft von RTL ist man nämlich seit einigen Tagen aufgebracht über eine Entscheidung des Managements. Ab dem 1. März 2024 sollen die Mitarbeiter wieder vermehrt ins Büro kommen. Die bisherige Regelung fürs mobile Arbeiten wird gekippt. Diese sah bislang vor, dass Mitarbeiter an zwei bis drei Tagen in der Woche mobil arbeiten können, in Abstimmung mit den unmittelbaren Führungskräften auch häufiger. Zukünftig sollen drei Anwesenheitstage pro Woche wieder verpflichtend sein.

Unter den Mitarbeitern wird die neue Arbeitsregelung als „Top-Down-Entscheidung“ empfunden. Man ist verärgert darüber, dass es offenbar keine Abstimmung mit den Betriebsräten gab. Manche wollen sogar rechtliche Schritte prüfen, weil RTL damit gegen Regelungsabreden verstoße. Im Management sieht man das naturgemäß anders. Eine Sprecherin teilt auf Anfrage mit, „sich im abgestimmten Rahmen dieser Regelungsabrede“ zu bewegen, die drei Bürotage könnten flexibel gelegt werden.

Dass sich das Management wieder mehr Leben auf den weiten Fluren und Büroflächen des RTL-Headquarters auf dem ehemaligen Messegelände in Köln wünscht, ist hingegen nicht neu. Noch-CEO Rabe appellierte in den vergangenen Monaten mehrfach an die Belegschaft, die Anwesenheit zu erhöhen, auch um wieder mehr Austausch zu schaffen – offenbar ohne Erfolg. Dass das Ziel nun durch Zwang erreicht werden soll, dürfte kaum zielführender sein. Frust ist programmiert. 

Die weiche Bitte und die klare Ansage sind nicht die einzigen Möglichkeiten, Mitarbeiter wieder zurück ins Büro zu holen. Es gibt viele Wege dazwischen. Die einzige Voraussetzung: Der Arbeitgeber muss auch etwas dafür tun. Unsere Kolumnistin Claudia Michalski hat erst kürzlich einige Wege aufgezeigt, wie sich Mitarbeiter motivieren lassen, wieder freiwillig und gerne ins Büro zu kommen. An dieser Stelle sei ihr Artikel noch einmal empfohlen

Faktencheck statt Halluzination: So hilft die Google-KI beim Redigieren

ChatBots mit künstlicher Intelligenz laufen Gefahr zu halluzinieren. Wie passt das damit zusammen, dass Google Bard nun Faktenchecks durchführen will? Tibor Martini hat die Anwendung für seine Kolumne getestet – und verrät, wobei der künstliche Korrekturleser nützlich sein kann und an welchen Stellen der Faktenchecker durchfällt.



Erosion im Print-Markt: Berliner Verlag macht Druckerei dicht

Holger Friedrich, Verleger der Berliner Zeitung, Foto: Fabian Schrum/Medieninsider; 0vlic0/flickr/CC-BY-NC
Holger Friedrich, Verleger der Berliner Zeitung, Foto: Fabian Schrum/Medieninsider; 0vlic0/flickr/CC-BY-NC

Im Druckereigeschäft Berlin-Brandenburg kommt es zu einschneidenden Veränderungen. Nicht nur der Tagesspiegel wechselt seinen Dienstleister, sondern auch der Berliner Verlag. Für die hauseigene Druckerei hat dieser Schritt das Aus zur Folge. Was das für die Berliner Zeitung und den Kurier bedeutet, welche weiteren Verlage eine neue Druckerei brauchen und was Verleger Holger Friedrich mit dem Standort vor hat. 


Springer macht Upday dicht

Upday von Axel Springer
Upday von Axel Springer

Alles andere als kurz und schmerzlos: Mit der dritten Sparrunde in etwa einem Jahr trennt sich Springers Upday nun endgültig von allen Mitarbeitern. Damit wird der News-Aggregator in seiner bisherigen Form dicht gemacht. Die Marke aber soll erhalten bleiben – dank künstlicher Intelligenz. Über das schleichende Ende:

Wir legen unsere Q&As neu auf! Das sind digitale Runden, in denen wir unsere Mitglieder gezielt mit Experten und spannenden Menschen aus unserer Branche zusammenbringen. Medieninsider können in geschützter Atmosphäre Fragen stellen. Die Q&As werden weder aufgezeichnet noch anderweitig verwertet, um einen vertrauensvollen Austausch zu gewährleisten.

In den kommenden Wochen begrüßen wir wieder inspirierende Gäste, die sich auf den Austausch mit dir und anderen Medieninsidern freuen!

15. Februar 2024, 18.30 Uhr: Abschied von der Zeitung: Wie der Umstieg auf Digital Only gelingt

Henry Lohmar (rechts) arbeitet seit Oktober 2019 Chefredakteur der Märkischen Allgemeinen Zeitung (MAZ), Denni Klein ist beim Redaktionsnetzwerk Deutschland für das Editorial Development verantwortlich. Gemeinsam berichten beide im Q&A, wie die Prignitzer Lokalausgabe der MAZ innerhalb der Madsack Mediengruppe die erste war, die im Herbst 2023 ihre gedruckte Ausgabe eingestellt hat, um auf Digital Only umzusteigen.

13. März 2024, 19.00 Uhr: Wie baut man ein europäisches Journalismus-Start-up?

Julius E. O. Fintelmann interessiert sich seit Langem für die Entwicklung Europas, hat zuletzt in Amsterdam Middle Eastern Studies studiert. Dort gründete er 2022 The European Correspondent mit. Die Idee des Start-ups: Korrespondenten fassen die wichtigsten News aus ihrem Land zusammen, um ein verständlicheres Bild von Europa zu zeichnen. Im Q&A teilt er seine Erfahrungen mit dir und erzählt von der Idee und Entwicklung des Start-ups.

28. März 2024, 18.30 Uhr: New Work 2.0: Wie bereiten sich Medienhäuser auf die Arbeitswelt der nächsten Generation vor?

Die neue Arbeitswelt ist nicht von langer Dauer. Schon jetzt gilt es, sich auf neue Generationen von Arbeitnehmern mit neuen Bedürfnissen vorzubereiten und das Verhältnis von Unternehmen und Beschäftigten neu zu definieren. Lisa Kristina Meissner, selbst Gründerin und Landessprecherin im Startup-Verband, befasst sich konsequent mit der veränderten Arbeitswelt. Was meint sie, wenn sie über New Work spricht? Was kommt in Zukunft auf Unternehmen zu? Diese und weitere Fragen kannst du mit ihr im Q&A besprechen.

► VoxKirsten Petersen wird Programmgeschäftsführerin

► Sophia Weimer wird DPA-Nachrichtenchefin

► Chefredakteur Thomas Kaspar verlässt die Frankfurter Rundschau und kehrt zu Ippen Digital zurück

► Woman-Chefredakteurin Euke Frank verlässt das Unternehmen

► Simon Stilcken wird Strategie- und Operationschef bei Burda International, CRO Tickell wird Managing Director

► My Life macht Margit Pratschko zur Chefredakteurin

► Antje Höning und Martin Bewerunge werden Leiter der RP-Journalistenschule

► Unterhaltungschefin Natalie Zizler verlässt ProSieben

► RBB Media trennt sich von Geschäftsführerin Edda Kraft

► ARD-Chef Kai Gniffke als SWR-Intendant bestätigt

► Nicole Glatzmaier wird Geschäftsführerin von RTL2

► Neue Jobs für Andreas Lebert und Christoph Amend bei der Zeit

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News

► Das ZDF gründet mit ZDF Sparks zum 1. Februar 2024 eine KI-Agentur, die Tools zur Planung, Kommunikation und Distribution für den Sender entwickeln soll (mehr erfahren)

► Kurz nach einem Streik für einen Tarifvertrag hat die Frankfurter Rundschau (Ippen Verlag) drei Redakteuren gekündigt – die Gründe seien wirtschaftlicher Natur und stünden nicht im Kontext des Streiks (mehr erfahren) Ein Tweet von Noch-Chefredakteur Thomas Kaspar lässt daran zweifeln (mehr erfahren)

► Ex-RBB-Intendantin Patricia Schlesinger hat vor dem Untersuchungsausschuss die Aussage verweigert, sich aber für den Skandal entschuldigt (mehr erfahren)

► Nach der angekündigten Insolvenz von Katapult ist das Magazin eigenen Angaben zufolge wieder monatlich mit 30.000 Euro in den schwarzen Zahlen (mehr erfahren)

► Ab 2024 übernimmt DF1 den deutschen Sendeplatz von Servus TV, füllt ihn mit Inhalten des Senders und Übertragungen von DAZN (mehr erfahren)

► Medienstaatsministerin Claudia Roth spricht sich im DPA-Interview, für eine Senkung der Mehrwertsteuer für Presseprodukte aus (mehr erfahren)

► Die NZZ hat zum 1. Dezember 2023 die verbliebenen 60 Prozent am Finanzmagazin The Market übernommen, das Gründerteam soll an Bord bleiben (mehr erfahren)

► Die EU hat sich auf gemeinsame Regularien zu künstlicher Intelligenz geeinigt, Hersteller müssen Funktionen, genutzte Daten und die Einhaltung des Urheberrechts dokumentieren (mehr erfahren)

► Reuters wirft Israel vor, für den Tod des Kameramanns Issam Abdallah verantwortlich zu sein (mehr erfahren)

► Der ehemalige Fox News-Moderator Tucker Carlson hat angekündigt, mit dem Tucker Carlson Network (TCN) einen eigenen Streaming-Dienst zu starten, das Abo soll monatlich neun US-Dollar kosten (mehr erfahren)

Entdeckungen:

► Der Spiegel möchte bis 2025 jährlich 75 Millionen Euro mit Paid Content einnehmen und beschreibt in seinem Entwicklungsblog, wie das unter anderem mit zusätzlichen Paid-Zugängen für Print-Kunden gelingen soll – und ohne das gedruckte Magazin zu vernachlässigen (mehr erfahren)

► FAZ-Autor Jochen Zenthöfer wirft Verleger und Unternehmer Holger Friedrich vor, in seiner Berliner Zeitungchinesische Propaganda zu verbreiten (mehr erfahren)

► Ex-Moderator Frank Plasberg und Produzent Jürgen Schulte sprechen im Interview mit DWDL über ihr Ausscheiden bei Hart aber fair und geben sich gegenüber Moderatorennachfolger Louis Klamroth persönlich angefasst (mehr erfahren)


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Marvin

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Marvin Schade
Marvin Schadehttps://medieninsider.com
Marvin ist Co-Gründer und Founding Editor von Medieninsider und hat sich damit einen kleinen Traum erfüllt. Vor der Gründung war er mehrere Jahre für den Branchendienst Meedia in Hamburg und Berlin tätig, arbeitete kurz beim Focus Magazin und zuletzt für Gabor Steingarts Morning Briefing.

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