Noch ein prominenter Abgang im Kultur-Ressort des Spiegel

Ausgabe #19/21

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Was dich in dieser Woche im Lese-Letter unter anderem erwartet:

► Wie die Presseförderung die Geschichte eines Scheiterns wurde

► Was Medienmanager unternehmen können, um Misstrauen gegenüber Veränderung abzubauen

► Welchen renommierten Feuilletonisten der Spiegel verliert 

► Welche Medien eine gute Performance bei Instagram hinlegen


Presseförderung: Die Geschichte eines Scheiterns

Trump Media Group

Steuererleichterungen, Zustellungsförderung, Digitalisierungsförderung – gar keine Förderung. Die Staatshilfen für Presseverlage sind vom Tisch, überraschend hat das Bundeswirtschaftsministerium vor zwei Wochen die Pläne wieder kassiert. Der Ärger unter den Verlegern ist groß: Über die Politik, die Gegner der Förderung, über die eigene Lobby.

Die Geschichte der Presseförderung ist eine Geschichte des Scheiterns – und das auf gleich mehreren Ebenen. In meinem Artikel habe ich vier Fehler identifiziert:

► Die unterschiedlichen Verlegerverbände waren keine Einheit. 

► Nicht nur untereinander, sondern auch innerhalb der eigenen Reihen hat es keine klare Linie gegeben.

► Egoismus führte zur Eskalation – die Verlegerverbände haben die Chance verpasst, digitale Publisher für sich zu gewinnen. 

► Die Staatshilfen scheiterten auch an Fehlern seitens der Politik. Sie hat zu wenig zugehört.

In meiner Analyse führe ich die Punkte genauer aus.

– Community –

Wie denkst du über das Scheitern der Presseförderung? An welchen Stellen wurden Fehler gemacht und wie könnte eine kluge Förderung aussehen? Diskutier mit uns! Beispielsweise in unseren Gruppen bei Facebook oder LinkedIn!


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Dein Weg in den Journalismus von morgen: Lerne die FreeTech Academy kennen

Der Weg zum Journalisten von morgen beginnt mit der erfolgreichen Bewerbung an der FreeTech Academy. Doch was bietet die Ausbildung von Axel Springer? Kristin Schulze, Head of Academic Affairs, erklärt via Zoom Dienstag, 18. Mai 2021, ab 16 Uhr, wie das Bewerbungsverfahren abläuft und welche Ausbildungsinhalte vermittelt werden. Direkt aus der Praxis erzählen die aktuellen und ehemaligen Volontäre Peter Wilke (Bild), Christopher Ferner (Media Pioneer), Lilly Wolter (Rolling Stone, Musikexpress) und Fiona Mathewson (Gründerszene). Anmelden unter: https://link.medieninsider.com/freetech-biz


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Das Misstrauen gegenüber Veränderung – und was Manager dagegen tun können

Podcast-Paywall

Dietmar Schantin startet mit einer provokanten Aussage in seine neueste Kolumne:

„Journalisten hassen ihre Arbeitgeber.“

Eine Übertreibung? Mit Sicherheit – aber eine, in der ein Funken Wahrheit steckt, schreibt er. Denn:

„Journalisten sind geprägt von einem gewissen Misstrauen auch gegenüber der eigenen Institution. Bei jeder Veränderung schwingen die Sorgen um die redaktionelle Unabhängigkeit oder Stellenabbau mit.“

In seinem Artikel befasst sich Schantin, der schon einige Medienhäuser bei Transformationsprozessen begleitet hat, mit diesen Ängsten und Sorgen und sucht die Schuld für mangelnde Veränderungsbereitschaft oder gar Widerstand nicht nur in Redaktionen.

Seine Kolumne kannst du als Medieninsider hier lesen.


Literaturkritiker Volker Weidermann verlässt den Spiegel – und geht zur Zeit

Literaturkritiker Volker Weidermann
Literaturkritiker Volker Weidermann, Foto: Christian O. Bruch

Nach dem Ausscheiden von Nils Minkmar Anfang des Jahres verzeichnet der Spiegel einen weiteren hochkarätigen Abgang im Kultur-Ressort. Der Feuilletonist und Literaturkritiker Volker Weidermann hat nach Informationen von Medieninsider in dieser Woche seine Kündigung eingereicht – und wechselt zur Zeit. In einer Abschiedsmail an seine Spiegel-Kollegen schreibt er: „Der Schritt ist mir leicht gefallen.“

Den Artikel kannst du als Medieninsider hier lesen.

Aus dem Personalticker:

Christian Humborg wird Vorstandschef von Wikimedia Deutschland

Mirco Striewski wechselt als Operativ-Chef von Madsack zu DuMont

► Henning Gieseke wird neuer CFO bei Ströer


Mehr News & Entdeckungen aus der Woche

zusammengetragen von Florian Boldt

Neue Quartalszahlen: Ströer verzeichnet deutliche Einbußen

Ströer macht die Corona-Pandemie weiterhin spürbar zu schaffen. Im ersten Quartal dieses Jahres ging der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 15 Prozent auf 312 Millionen Euro zurück. Der Operativ-Gewinn des Werbe- und Medienkonzerns lag mit 73 Millionen Euro 37 Prozent unter Vorjahr. Mehr dazu erfährst du hier.

RTL Group vermeldet Streaming-Wachstum

Die Streaming-Angebote der RTL Group verzeichneten im ersten Quartal ein Umsatzplus von 40,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. TVNow und das niederländische Pendant Videoland setzten 52 Millionen Euro um. Die Angebote profitieren dabei von einem starken Wachstum der Abonnements: Bis Ende März verdoppelte TVNow verdoppelte seine zahlende Kundschaft innerhalb eines Jahres von 0,86 Millionen auf 1,72 Millionen – auch dank der Kooperation mit der Telekom.  Gemeinsam mit Videoland liegt die Zahl nun bei 2,7 Millionen Abonnenten. Das entspricht einem Plus von 71 Prozent zum Vorjahr (2020: 1,59 Millionen).

Unter dem Strich ging der Umsatz des Medienkonzerns im ersten Quartal allerdings um rund vier Prozent auf 1,4 Milliarden Euro zurück. Mutmaßlich ursächlich hierfür ist das geschwächte Werbegeschäft. Allein auf dem deutschen Werbemarkt sank der Netto-Umsatz um knapp 17 Prozent. Hier findest du die Mitteilung der RTL Group.

Burda erweitert Portfolio in Polen um zahlreiche Frauen-Titel

Burda übernimmt das Polen-Geschäft der Schweizer Edipresse Group. Der Kauf umfasst insgesamt 13 Zeitschriften und zahlreiche digitale Angebote. Edipresse Polska gehört zu den führenden Anbietern im Frauensegment. Das Kartellamt muss der Übernahme noch zustimmen. Hier findest du die Burda-Mitteilung.

Hamburger Abendblatt startet eigene Podcast-App

Das Hamburger Abendblatt spielt seine Podcasts ab sofort über eine eigene App für iOS und Android aus. Das Angebot lässt sich kostenlos nutzen – Abonnenten sollen allerdings früheren Zugriff auf die Sendungen und eigene, exklusive Podcasts bekommen. Entstanden ist die Podcast-App gemeinsam mit dem norwegischen Startup Lytt, das bereits ähnliche Angebote für die dpa oder den skandinavischen Medienkonzern Schibsted entwickelte. Mehr Infos über die Podcast-App findest du hier.

So will Bild die Bundesliga ab Sommer zeigen

Ab der Saison 2021/22 wird Bild direkt nach Abpfiff Zusammenfassungen aller Bundesliga-Spiele zeigen. Zu sehen bekommen die Clips Abonnenten von Bild Plus. Als Experten sollen die aktuellen Bild-Experten Marcel Reif und Mehmet Scholl zum Einsatz kommen. Außerdem werden die schon bestehenden Formate Jetzt kommt Scholl und Reif ist live fortgeführt. Beide Sendungen könnten auch Teil des geplanten Bild-TV-Senders werden. Weitere Hintergründe zu den Bild-Plänen liest du bei Dwdl.

Gruner + Jahr sagt Umzug in die Hamburger HafenCity ab

Der geplante Umzug von Gruner + Jahr vom Hamburger Baumwall in einen Neubau in der HafenCity findet nicht statt. „Das Bauprojekt am Lohsepark lag bereits mehr als drei Jahre hinter dem Zeitplan, wir können und möchten hier nun nicht länger warten“, begründete Geschäftsführer Oliver Radtke die Entscheidung. Das Medienhaus, das aller Voraussicht näher an den Kölner Schwesterkonzern Mediengruppe RTL heranrücken wird, suche nun eine neue Immobilie und betonte dabei, in Hamburg zu bleiben. Die G+J-Pressemitteilung kannst du hier nachlesen.


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Komm zum Directors‘ Club mit Holger Stark

Wir bauen Medieninsider weiter aus und erweitern unser bestehendes Angebot sukzessive um regelmäßigen Live-Journalismus und Events – zunächst digital, sobald wieder möglich aber auch analog. Schon am 27. Mai geht es los:

Um 17.00 Uhr werde ich Holger Stark zum Interview begrüßen. Stark ist Investigativjournalist und stellvertretender Chefredakteur der Zeit – und über beides sowie über die anstehenden Bundestagswahlen werden wir sprechen.

Das Interview werden wir für dich als Director-Mitglied live streamen. So wirst auch du die Gelegenheit haben, Fragen zu stellen. Gerne kannst du sie mir aber auch vorab schicken

Wenn du Lust hast dabei zu sein, dann werde Director-Mitglied. Zum Start halten wir einen Einführungspreis für dich parat: Drei Monate lang bekommst du die Mitgliedschaft zum Preis eines Seniors für 9,99 Euro pro Monat, danach kostet der Director monatlich 14,99 Euro. Als Jahresabonnent sparst du wie immer zwei volle Monatsbeiträge (149,90 statt 179 Euro). 

Wir freuen uns auf dich!


Lesetipp

Journalismus und Instagram – das sind zwei Disziplinen, die für viele Redaktionen noch nicht so einfach kombinierbar sind. Auf der einen Seite kommt man am sozialen Netzwerk kaum noch vorbei, andererseits ist es darauf ausgelegt, Nutzer möglichst innerhalb der eigenen Sphäre zu halten. Verlinkungen nach außen finden – vor allem für kleinere Medien – kaum statt. Redaktionen mit begrenzten Ressourcen stellt das vor besondere Herausforderungen. Mein Lesetipp der Woche zeigt, wie sie damit umgehen und trotzdem erfolgreich sein können. 

Andreas Rickmann, der mehrere Jahre die Social-Strategien von Bild geprägt hat und nun selbstständig unterwegs ist, hat sich 76 Regional- und Lokalmedien vorgenommen, ihre Instagram-Performance ausgewertet und nach Best-Practice-Beispielen gesucht. Drei hat er gefunden:

► Er nennt die Sächsische, die ihren Account mit Landschaftsbildern rund um Dresden bestückt und damit eine Fotografen-Community aufbaut – sukzessive streut die Redaktion nachrichtliche Inhalte unter.

► Die Badische Neueste Nachrichten hat die Anzahl ihrer Follower seit Januar 2020 verdreifacht  – durch Foto-Alben statt einzelner Foto-Postings und zunehmender Anzahl von Videos.

► Die Hannoversche Allgemeine Zeitung  versucht Nutzer durch Engagement-Tools immer wieder auf Bezahlinhalte zu führen.

Wie die Strategien der drei Medien im Detail aussehen und wie die Performance von insgesamt 76 Regional- und Lokalmedien aussieht, hat Rickmann in seinem monatlichen Newsletter Social Media Best Practice zusammengefasst. Du findest ihn hier.


Viele Grüße sendet dir 

Marvin

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Marvin Schade
Marvin Schadehttps://medieninsider.com
Marvin ist Co-Gründer und Founding Editor von Medieninsider und hat sich damit einen kleinen Traum erfüllt. Vor der Gründung war er mehrere Jahre für den Branchendienst Meedia in Hamburg und Berlin tätig, arbeitete kurz beim Focus Magazin und zuletzt für Gabor Steingarts Morning Briefing.

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