Prozess wegen schwarzer Kassen: Ex-Mitarbeiter belastet Springer-CEO Döpfner

Ausgabe #18/2022

Hallo Medieninsider!

Schön, dass du dabei bist! Was dich in dieser Woche im Lese-Letter unter anderem erwartet:

► Wie das Start-up Kivvon das Geschäftsmodell des Journalismus mit NFT aufmischen will

► Was Medien im Umgang mit NFT als neues Geschäftsmodell beachten sollten

► Worüber die neue Springer-Vorständin Ulrike Handel bei ihrer Vorstellung sprach – und worüber nicht

► Welchen True-Crime-Podcast du definitiv gehört haben solltest

1966 erschien eine Ausgabe des Time Magazine, die bis heute legendär ist. Hinter der Titelseite Is God Dead? erschien das erste Heft komplett ohne Fotos. Zwei Mal griff Time dieses Cover seit dem wieder auf. Vergangenes Jahr wurden sie versteigert. Was wäre es dir wert, diese Sammlung zu besitzen?

Die drei Titelseiten und ein weiteres Bild, das alle drei gemeinsam zeigt, waren Käufern fast eine halbe Million US-Dollar wert. Eine halbe Million Dollar. Weil sie als non fungible token (NFT) erhältlich waren. Als digitale Unikate. 

Digitale Unikate? Die Blockchain-Technologie macht es möglich. Per Code wird eine Datei mithilfe eines NFT verschlüsselt und damit zertifiziert. So ist ihr Ursprung protokolliert. Die Datei – beispielsweise ein Bild – ist weiterhin reproduzierbar. Das Original ist aber markiert, ihr Urheber verzeichnet. Digitale Kunst wird damit handelbar. Und wer über den Token verfügt, weil er ihn kauft, darf sich Eigentümer nennen. 

Das Time Magazine hat NFT-Kunst für sich entdeckt. Mehr als zehn Millionen Dollar hat das Unternehmen damit nach eigenen Angaben bereits verdient. Erst vergangene Woche startete Time sein jüngstes Projekt. Die Beatclub Collection in Kooperation mit Timbaland. Für das Projekt haben 14 Künstler einen speziell angefertigten Beat visualisiert. Die Kollektion mit weiteren Extras umfasst 256 Teile. Nur der Eigentümer hat Zugang zum Club. 

Laut NFT-stats wurden die Teile der Kollektion für fast 1000 Dollar pro Stück verkauft. Das zeigt: Nicht alles erzielt wahnsinnig hohe Werte, aber dennoch nennenswerte Summen. Das führt zu einigen Fragen: Steckt hinter NFT ein belastbares, neues Geschäftsmodell für Medien? Und nicht nur im Verkauf von Titelseiten, sondern vielleicht auch darüber hinaus?

Mit diesen Gedanken ist mein Kollege Kevin Dusch losgezogen. Er hat sich die NFT-Experimente der Medien angesehen und mit Experten gesprochen. Und er hat in Berlin mit Coskun Josh Tuna einen Unternehmer gefunden, der an die Tokenisierung von journalistischen Inhalten glaubt und darin sowohl für Publisher als auch für (journalistische) Creators ein faires Vergütungsmodell sieht. 

Kevin hat Tuna und sein Start-up Kivvon, das sich gerade in der Friedrichstraße einrichtet, besucht. Um seinen Artikel zu lesen, brauchst du keinen NFT, nur eine deutlich weniger kryptische Mitgliedschaft bei Medieninsider. Den Text findest du hier.

NFT im Journalismus: Paid Content neu gedacht

Josh Tuna, Gründer von KiVVON Foto: KiVVON; Shubham Dhage; Montage: Medieninsider

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Die FreeTech Academy sucht neue Journalistenschüler – das musst du wissen

Du möchtest im abwechslungsreichsten Beruf der Welt durchstarten und in Europas führendem digitalen Medienhaus den Journalismus der Zukunft gestalten? Dann bewirb Dich an der FreeTech – Axel Springer Academy of Journalism and Technology. Was Dich erwartet, wie Du Dich bewirbst und wen wir suchen, erfährst Du hier.

Schon einmal vorab: Der Bewerbungsschluss ist der 1. Juni. Alle weiteren Infos findest Du unter www.freetech.academy


Mit NFT hat sich auch unser Kolumnist Andreas Gebhard auseinandergesetzt. Er verfolgt den Trend schon eine Weile – und blickt skeptisch auf die bisherigen Versuche, mit NFT Geld zu verdienen. 

In seinem jüngsten Artikel hat er vier Gedanken aufgeschrieben, die Medienmacher beim Umgang mit dieser neuen Technologie zumindest im Hinterkopf haben sollten. Sie zeigen auf, dass NFT und Journalismus kein natürliches Match sind. Er sagt:

► Knappheit passt nicht zum Massenmedium

► Medien können (noch) keine Community

► Langfristigkeit und Tagesaktualität bilden Gegensätze

► NFT verlangen mehr Kreativität als das, was man bislang gesehen hat.

Seine Ausführungen kannst du als Medieninsider hier lesen.

NFT im Journalismus: Vier Dinge, die man bedenken sollte


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Best Practice: Newsroom-Aufbau bei REWE International

Ines Schurin berichtet, warum die Kommunikation von REWE International nun in einer „anderen Liga“ spielt. Ein Interview zur Newsroom-Einführung. Jetzt lesen in Corporate Newsroom #6, dem Magazin für Marketing- und Kommunikationsprofis.


Ulrike Handel hatte in dieser Woche offiziell ihren ersten Arbeitstag bei Axel Springer. Schon in der vergangenen Woche konnten Mitarbeiter die neue Vorstandsfrau, zuständig fürs Verlags- und Mediengeschäft in Deutschland, kennenlernen. Bei einer internen Mitarbeiterveranstaltung stellten sie und ihre ebenfalls neue Vorstandskollegin Niddal Salah-Eldin sich vor. 

Es war ein bemerkenswerter Termin, denn man hielt den Auftritt der beiden neuen Managerin im Top-Management verhältnismäßig kurz. Etwa zehn Minuten blieb beiden gemeinsam.

Umso wichtiger war es, den neuen Kollegen möglichst präzise einen ersten Eindruck von der eigenen Person, aber auch von der eigenen Vision zu geben. Worüber Ulrike Handel gesprochen hat:

✅ Ihre Performance als Managerin im Ad- und MarTech-Segment

✅ Ihre Qualitäten als Führungskraft – gemessen an der Kursentwicklung ihres ehem. Arbeitgebers

✅ Ihre Begeisterung für starke Marken, Marge & Skalierbarkeit

❌ Die Bedeutung von Journalismus

❌ Wertschätzung der Journalisten im eigenen Haus

❌ Entwicklung von digitalen Geschäftsmodellen und/oder Vision für Marken wie Bild und Welt.

Es ist nicht immer der erste Eindruck der entscheidet. Manchmal aber eben schon.

Die Details zum ersten Auftritt der neuen News-Vorständin kannst du als Medieninsider hier lesen.

Skalierung und Marge: Was Ulrike Handel an Springer schätzt

Ulrike Handel, künftige Vorständin von Axel Springer, im Gespräch bei Berlin Calling
Ulrike Handel, künftige Vorständin von Axel Springer, im Gespräch bei Berlin Calling

Passt zum Thema: 

► Vor diesen Herausforderungen steht Niddal Salah-Eldin

► Umbau bei Springer: So stellt sich der Vorstand neu auf


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Mit unserem Programm möchten wir die Entwicklung und Umsetzung lokaler Medienformate in NRW unterstützen, die seit Beginn des Kriegs in der Ukraine gestartet wurden & sich gezielt an Geflüchtete richten. Bewerben können sich private Medienanbietende bis zum 12. Mai 2022.


Sicher dir jetzt dein Ticket!

Wir holen den Directors’ Club raus aus dem Studio und bauen ihn aus zum coolen Netzwerk-Event! Sei mit dabei, wenn wir am 11. Mai Premiere feiern.

Holger Friedrich, Eigentümer des Berliner Verlags, wird zum Talk vorbeikommen.

Wir freuen uns auf einen gemeinsamen Networking-Abend mit dir und anderen Medieninsidern in einer exklusiven Location: im The Grand im Herzen von Berlin.

Der Event ist offen für alle Medieninsider, Director-Mitglieder erhalten besondere Vergünstigung.

Wichtiger Hinweis: Die Plätze sind begrenzt – es sind nur noch eine Handvoll Tickets verfügbar.

Weitere Informationen findest du nach dem Klick auf den Button.


News und Entdeckungen der Woche 

zusammengetragen von Kevin Dusch

Ex-Logistikchef von Springer belastet Vorstand in Betrugsprozess

Markus Günther, ehemaliger Logistik-Leiter bei Axel Springer, beschuldigt vor dem Landgericht Berlin den ehemaligen Logistik-Vorstand Rudolf Knepper sowie Mathias Döpfner der Mitwisserschaft an seinem Betrugssystem. Günther ist selbst angeklagt, er soll den Verlag zwischen 2009 und 2013 durch Scheinrechnungen und schwarze Kassen um mehrere Millionen Euro betrogen haben. Vor Gericht räumte er seine Schuld bereits ein, belastete Knepper und Döpfner aber mit. Auch Günthers ehemaligem Kollegen Marc Schneider, der ihn letztlich entlarvte, sei das System bekannt gewesen. Beweisen konnte Günther die Anschuldigungen zunächst nicht. Die Beschuldigten wiesen die Behauptungen zurück. Der Verlag hatte den Fall 2014 angezeigt. Der Prozess dauert an. Einen Beitrag des Handelsblatts zum Thema findest du hier.

Madsack übernimmt Mehrheit von Die Harke-Verlag

Die Madsack Mediengruppe hat ihre Anteile am Medienhaus J. Hoffmann (Die Harke) von 20 Prozent auf 51 Prozent erhöht. Bisher hatte Madsack mit dem Verlag aus Nienburg bereits im Vertrieb und in der Vermarktung kooperiert. J. Hoffmann ist außerdem Mitglied im Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Neben Die Harke gehören zu dem Medienhaus auch das Anzeigenblatt Die Harke am Sonntag, eine Beteiligung am Privat-Sender Radio Mittelweser sowie ein Reisebüro. Die Pressemitteilung von Madsack findest du hier.

Arte beendet Zusammenarbeit mit Geo wegen RTL-Übernahme

Arte beendet laut Übermedien seine langjährige Zusammenarbeit mit der Wissensmarke Geo. Das gemeinsame Format Geo-Reportagen soll ab 2. Juli 2022 Arte 360° Reportage heißen. Grund für das Kooperations-Aus sei die Übernahme des Geo-Verlags Gruner + Jahr durch RTL Deutschland. Offiziell begründet Arte die Entscheidung damit, seine eigene Marke stärken zu wollen. RTL will seinerseits Gruner-Marken wie Geo und Stern verstärkt ins TV einbinden– und wird so zur potenziellen Konkurrenz für Arte. Den Artikel von Übermedien findest du hier.

ProQuote: Frauenanteil im öffentlichen Rundfunk verbessert, bei Privaten sinkend

Laut ProQuote hat sich der Frauenmachtanteil beim Rundfunk in den vergangenen drei Jahren verbessert – allerdings vor allem bei öffentlich-rechtlichen Sendern. Demnach waren 2021 rund 45 Prozent der Stellen in Programm- und Redaktionsverantwortung bei öffentlich-rechtlichen Sendern weiblich besetzt. 2018 waren es noch rund 38 Prozent. Besonders heben die Autoren den RBB und die Deutsche Welle mit einer Quote von über 50 Prozent hervor. Anders sieht es bei den privaten Sendern aus: Lag der Frauenmachtanteil bei der RTL-Gruppe 2018 noch bei rund 21 Prozent, waren es 2021 nur noch knapp 14 Prozent. Auch bei ProSiebenSat.1 gingen die Zahlen von 30 Prozent in 2018 auf 28,6 Prozent in 2021 zurück. Die Erhebung setzt sich aus qualitativen Befragungen der Sender und quantitativen Ermittlungen von Zahlen zusammen. Für den sogenannten Frauenmachtanteils gewichten die Macher der Studie den Frauenanteil nach Hierarchieebenen. Die ganze Studie findest du hier.

Aufsichtsbehörde ermittelt gegen Berlusconis Medienkonzern

Die bayerische Landeszentrale für neue Medien ermittelt laut Business Insider Ermittlungen gegen Silvio Berlusconis Medienkonzern Media for Europe (MFE). Sie prüft, ob die Informationsvielfalt nach der Übernahme von mehr als 25 Prozent an ProSiebenSat.1 durch MFE gefährdet ist. Die Ermittlungen starteten kurz vor der Hauptversammlung von ProSiebenSat.1 am 5. Mai 2022. Für diesen Termin ist MFE um Harmonie bemüht – zuletzt hatte der Konzern angekündigt, die Berufung von Andreas Wiele in den Aufsichtsrat mitzutragen. Andere Töne kommen aus dem Vorstand von ProSiebenSat.1. Im Interview mit der SZ stellt sich Vorstand Rainer Beaujean gegen die Idee einer Aufnahme in die MFE-Holding. Er wirft MFE mangelnde Kommunikation über Ziele vor. Kritik an seiner Person und der Senderführung würde außerdem nie direkt mit den Verantwortlichen besprochen, sondern öffentlich ausgetragen. Das Interview findest du hier in der SZ, den Artikel von Business Insider findest du hier.

RSF-Ranking: Pressefreiheit in Europa verschlechtert sich

Laut der Rangliste der Pressefreiheit 2022 von Reporter ohne Grenzen (RSF) verschlechtert sich die Pressefreiheit in Europa. In Deutschland (Platz 16 von 180, Vorjahr: Platz 13) nahm demzufolge die Gewalt gegen Journalisten zu, besonders bei Demonstrationen. Davon sind auch Österreich (Platz 31), Frankreich (Platz 26) und Italien (Platz 58) vermehrt betroffen. Außerdem gefährde hierzulande die Cybersicherheitsstrategie der Bundesregierung den Quellenschutz. In den Niederlanden (Platz 28) und Griechenland (Platz 108) sorgten Morde an Journalisten für eine schlechte Entwicklung. Die hintersten Plätze im Ranking belegen Nordkorea, Eritrea, Turkmenistan, Iran, Myanmar und China. Die besten Werte haben Norwegen, Dänemark, Schweden, Estland und Finnland. Insgesamt attestiert RSF 53 Ländern eine gute oder zufriedenstellende Lage. 58 Ländern wurden mit schwierige bzw. sehr ernste Lage bewertet. Alle Zahlen findest du hier.

G/O Media kauft Quartz

Die Medienholding G/O Media hat das Online-Wirtschaftsmagazin Quartzgekauft. G/O ist auf Nischen-Publikationen spezialisiert. Der CEO des Unternehmens Zach Seward soll nach abgeschlossener Übernahme Chefredakteur und General Manager von Quartz werden. Seine Vorgängerin Katherine Bell verlässt das Magazin. Quartz ging 2012 aus The Atlantic Media hervor und wurde 2018 an das japanische Wirtschaftsnachrichten-Unternehmen Uzabase verkauft. Der damalige Kaufpreis soll zwischen 75 und 110 Millionen US-Dollar gelegen haben. 2020 kaufte das Management Quartz zurück. Laut Axios lag der Kaufpreis nun bei weniger als zehn Millionen US-Dollar. Die Meldung zum Thema von Axios findest du hier.

Facebook gibt den Podcast-Markt auf

Facebook stellt zum 3. Juni 2022 seine Podcast-Funktion ein. Schon seit dieser Woche können keine Shows mehr online gestellt werden. Auch das Kurz-Audio-Produkt Soundbites findet damit sein Ende. Eine große Ankündigung an die Nutzer soll es nicht geben. Erst im April 2021 waren Podcasts und Live-Audio-Sessions bei der Meta-Tochter gestartet. Eine aktuelle Meldung von Bloomberg findest du hier.

Twitter führt Funktion zum Posten in ausgewählten Kreisen ein

Mit der Funktion Twitter Circles können Nutzer künftig individuell entscheiden, wer einen Tweet sehen darf. Vor dem Posten kann man auswählen, ob ein Post öffentlich, nur für Follower oder einen individuell definierten Personenkreis sichtbar ist. Einem Circle können bis zu 150 Accounts zugeordnet werden. Leser sehen diese Tweets mit einem Hinweis auf den eingeschränkten Personenkreis und können sie nicht retweeten. Zunächst ist die neue Funktion nur für eine kleine Testgruppe verfügbar. Die Ankündigung von Twitter findest du hier.


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Neues von den MEDIENTAGEN MÜNCHEN

📰 Etwas mehr Macht für Frauen in TV und Radio

ProQuote Medien registriert, wie weit einige TV-und Radiosender auf dem Weg zur Parität gekommen sind. Zum Blogbeitrag

📰 Die beliebtesten Genres im Streaming

Spannende Serie oder Doku? Generelle Streaming-Vorlieben werden in unsicheren Zeiten von aktuellen Genres ergänzt. Zum Blogbeitrag

🎧 Folge 73: Gegen den „Jagdtrieb“ – wie sensible Berichterstattung gelingen kann

Was die gute Kinderstube mit gutem Journalismus zu tun hat und warum der Unterschied zwischen Gespräch und Interview wichtig ist. Zum Podcast


Aus dem Personalticker

► BildSimone Day und Stefanie May leiten Ressort Leben und Wissen

► WatsonRonja Brier wird stellvertretende Chefredakteurin

► Bild-Talk Viertel nach Acht: Alexander Möhnle folgt auf Sebastian Vorbach

► TazTanja Tricarico wird Ressortleiterin Innenpolitik, Konrad Litschko Vize

► Stefan Atanassov wird CPO bei Burda Media, Anne Karoline Frizen übernimmt Corporate Development

Mehr Personalien findest du hier und bei Twitter unter @medienjobboerse.


Hörtipp

Bitte nicht noch ein True-Crime-Podcast. Das war mein erster Gedanke als ich vom neuen Spotify Original The Real Bierkönig – Mord auf Mallorca gehört habe. Bis ich hörte, wer ihn macht.

Marcus Engert und Phil Jahner, zwei Ex-Buzzfeed-Journalisten, einer Investigativ-Reporter, der andere Unterhaltungsexperte, haben sich zusammengeschlossen, um einen Mord nicht einfach nachzuerzählen, sondern ihn aufzuklären. Das klingt nicht nur nach einem spannenden Projekt. Es ist eines.

Es geht um den Mord an Manfred Meisel, deutscher Auswanderer auf Mallorca, Erfinder des legendären Bierkönigs am Ballermann – und Züchter Tausender Papageien. 1997 wurden er, sein Kind und eine Mitarbeiterin auf seiner Finca auf der beliebten Ferieninsel erschossen. Bis heute ist das Verbrechen ungeklärt.

Engert und Jahner versuchen es. Sie nehmen dabei nicht nur ihr Aufnahmegerät mit, sondern auch ihren Zuhörer. Und das macht diesen Podcast so hörenswert.

Der Podcast erzählt nicht nur eine Geschichte, er gibt einen Einblick in die Arbeit von Journalisten. Engert und Jahner erklären, wie sie bei ihrer Recherche vorgehen, mit wem sie reden und mit wem nicht. Und mit wem sie dringend reden müssen, um weiterzukommen. Sie nehmen das Publikum mit zu ihren Interviews, geben Einblicke in ihre Fragen, Gedanken und Analysen. Sie zeigen, wann aus Gerüchten ernstzunehmende Theorien werden und wie mit ihnen umzugehen ist, wann und welche Hinweise es wert sind, weiter verfolgt zu werden. Und wann Spuren im Sande verlaufen. Sie zeigen, dass Journalismus nicht bedeutet, sich hinzusetzen, nach- oder sich gar etwas auszudenken, sondern dass er ein Handwerk ist. 

Und dazu gibt es einfach noch eine völlig irre Geschichte mit skurrilen Protagonisten. 

In dieser Woche erscheint die vorerst letzte Folge des sechsteiligen Podcasts. Engert und Jahner arbeiten darin Hinweise auf, die sie in den vergangenen Wochen erhalten haben. Sie halten ihren Podcast damit brandaktuell – bei einer Story, die bald 25 Jahre zurück liegt. Die gesamte Serie kannst du hier bei Spotify hören.

Viele Grüße sendet dir
Marvin

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Marvin Schade
Marvin Schadehttps://medieninsider.com
Marvin ist Co-Gründer und Founding Editor von Medieninsider und hat sich damit einen kleinen Traum erfüllt. Vor der Gründung war er mehrere Jahre für den Branchendienst Meedia in Hamburg und Berlin tätig, arbeitete kurz beim Focus Magazin und zuletzt für Gabor Steingarts Morning Briefing.

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