Hallo Medieninsider!
Schön, dass du dabei bist! Was dich in dieser Woche im Lese-Letter unter anderem erwartet:
► Weshalb die ARD nur bedingt berichtsbereit ist
► Worauf Medien in der Kriegsberichterstattung achten sollten
► Wie auch der Informationskrieg tobt, beschreibt in dieser Woche unser Meldungsblock
► Welche Motive bei der Revolte im Verlegerverband ebenfalls eine Rolle spielen könnten
Vor einigen Tagen ist mir ein Tweet von Demian von Osten aufgefallen, dessen darin geschilderte Beobachtung mich genauso geärgert hat wie ihn. Der Moskau-Korrespondent der ARD wies auf private Radiosender ohne eigene Auslandsreporter hin, die ihn offensichtlich für ein Interview angefragt hatten. Sie wollten an Einschätzungen zum Ukraine-Krieg kommen – gratis und ohne eigenes Risiko. „Schon dreist“, twitterte von Osten und appellierte an den Medienjournalismus, sich dem Thema anzunehmen. Wir bei Medieninsider übernehmen das.
Der Kreis der Dreisten hat sich mit zugespitzter Lage in der Ukraine nämlich drastisch erweitert – um die öffentlich-rechtlichen Anstalten selbst.
► Am Montagabend etwa schaltete der Brennpunkt zwar nach Lemberg in der West-Ukraine, sprach dort aber nicht mit einer hauseigenen Korrespondentin, sondern mit Moritz Gathmann vom Cicero. Noch am Tag zuvor hatte man dort eine eigene Korrespondentin stationiert.
► Später in den Tagesthemen wollte auch Ingo Zamperoni wissen, wie die Lage vor Ort in Kiew war. Es berichtete die ukrainische Nicht-ARD-Journalistin Anna Kosstutschenko, die sich aus ihrem Badezimmer zuschaltete. Ähnliches geschah auch in der Tagesschau am Dienstagabend.
► Im Programm des Radiosenders WDR2 griff man am Dienstag auf Christian Wehrschütz, Korrespondent des österreichischen ORF, zurück. Gleiches geschah bereits im Morgenmagazin des Ersten.
Der Grund: Die ARD hat, Stand Dienstagnachmittag, fast alle Korrespondenten und Reporter nicht nur aus Kiew, sondern aus der gesamten Ukraine abgezogen. Aus nicht näher erläuterten Sicherheitsgründen, wie es heißt. Zuletzt berichtete Reporter Drako Handrik noch von einem Grenzübergang zur Slowakei.
Die ARD ist im Ukraine-Krieg derzeit nur bedingt berichtsbereit. Das wurde auch in den vergangenen Wochen deutlich. Noch vor der russischen Invasion berichtete auch die ARD über Militärübungen in Belarus. Bei einer Schalte war Korrespondent von Osten auf Hilfe hinter den Kulissen angewiesen. Für den Job hinter der Kamera stand nämlich kein eigener Kollege bereit, CNN-Reporter Frederik Pleitgen sprang ein. Ein Sprecher des für Osteuropa zuständigen WDR teilte meinem Kollegen Kevin Dusch auf Anfrage mit:
„Demian von Osten ist wegen der sehr kurzfristigen Möglichkeit, das Manöver zu begleiten, als selbstdrehender Reporter (VJ) unterwegs gewesen. Ein Kollege hat ihm, wie es durchaus üblich ist, bei seinem Aufsager geholfen.“
Üblich ist eigentlich, dass ARD-Reporter von eigenen oder eigens beauftragten Mitarbeitern unterstützt werden, nicht von Kollegen anderer Sender. Das, möchte man meinen, sollte auch bei kurzfristigen Angelegenheiten gelten. Eine Erklärung, weshalb das restliche Team nicht dabei war, bleibt aber aus. Für Helfer Pleitgen war die Hilfe immerhin Ehrensache. „Journalisten halten zusammen“, twitterte er.
Ohne Frage: Die Lage in der Ukraine ist lebensgefährlich, besonders in den Städten Charkiw und Kiew. Dennoch muss sich auch – und vielleicht sogar besonders – der von der Allgemeinheit finanzierte öffentlich-rechtliche Rundfunk die Frage stellen, ob man nicht journalistisch auf- statt abrüsten sollte. Die Entscheidungen im beitragsfinanzierten Journalismus fallen aber bürokratisch.
Auf erneute Nachfrage zur Aufstellung der ARD in der Ukraine teilte der Sprecher am Dienstagnachmittag mit:
„Der Schutz und die Sicherheit unserer Mitarbeitenden hat für uns oberste Priorität. Die Lage wird kontinuierlich von unserem Notfallstab bewertet.“
Weiter hieß es wenig konkret und ohne Angabe von Zahlen:
„Wir bereiten derzeit die Einreise weiterer Teams in die Ukraine vor.“
So sind deutsche und internationale Medien in der Ukraine aufgestellt
Andere Medien sind trotz beziehungsweise besonders wegen der kritischen Lage nicht nur in der Ukraine, sondern auch in Kiew geblieben. Seit Tagen berichten Bild-Reporter wie Paul Ronzheimer und Peter Hell live aus der Stadt, auch der Spiegel ist mit Moskau-Korrespondent Christian Esch direkt vor Ort, der Fernsehsender Welt hat seinen US-Korrespondenten Steffen Schwarzkopf eingeflogen. Wie sind deutsche und internationale Medien, in der Ukraine aufgestellt? Kevin hat sich umgehört. Seine Übersicht:
► Bild ist mit insgesamt vier Reportern in der Ukraine. Neben den Kriegsreportern in Kiew berichten zwei weitere aus Lemberg im Westen. Hinzu kommen begleitende Kamerateams für Bild TV sowie ein Reporter plus Kameramann in Moskau.
► Der Spiegel gibt an, mit insgesamt fünf Reportern plus Fotografen in der Ukraine und auch in Kiew vertreten zu sein. Sechs weitere Reporter befinden sich demnach in den Nachbarstaaten der Ukraine.
► RTL und NTV geben gemeinsam an, mit drei Reportern in der Ukraine unterwegs zu sein – konkret in Dnepr, Winnyzja und Lemberg. Drei weitere berichten demnach aus dem polnisch-ukrainischen Grenzgebiet.
► Das ZDF gibt an, eine Reporterin mit Team in der Ukraine zu haben, ein weiterer Reporter sei auf dem Weg dorthin. Zudem befände sich ein Reporter an der polnisch-ukrainischen Grenze.
► Welt macht Angaben explizit für seinen Fernsehsender. Demnach befindet sich neben dem Reporter in Kiew ein weiterer in Lemberg. Infos zu Reportern für die gedruckte Ausgabe oder den Online-Auftritt gibt es nicht.
► Die FAZ hat eigenen Angaben zufolge derzeit einen Korrespondenten in der Ukraine.
► Das RND ist nicht mit fest angestellten Reportern in der Ukraine vertreten. Ein freier Reporter berichtet dem Netzwerk zufolge allerdings aus Lemberg. Ein eigener Kollege sei zudem auf dem Weg zur polnisch-ukrainischen Grenze.
► Focus Online sagt, derzeit Reporter lediglich „an den Grenzen“ zu haben, für das gedruckte Magazin sei ein Team freier Reporter auf dem Weg in die Ukraine. Außerdem sei ein Reporter bereits an der polnisch-ukrainischen Grenze.
► Der Stern gibt an, derzeit nicht mit Reportern in der Ukraine vertreten zu sein. Allerdings seien zwei Reporter an der polnisch-ukrainischen Grenze sowie einer an der Grenze zu Rumänien.
► Die Zeit und die Süddeutsche Zeitung wollten sich auf Nachfrage nicht äußern.
Auch internationale Berichterstatter sind in der Ukraine vor Ort:
► Die Berichterstattung von CNN decken Senderangaben zufolge zehn Reporter in der Ukraine ab. Davon befänden sich drei in Kiew, sechs in Lemberg und Umgebung sowie einer in Odessa. Ein weiterer Korrespondent sei an der polnisch-ukrainischen Grenze.
► Die New York Times gibt an, „mehr als ein Duzend Journalisten“ in der Ukraine und Russland zu haben.
► Die BBC ist laut PressGazette mit sechs Korrespondenten und deren Kamerateams in der Ukraine. Teilweise berichten die Teams auch aus Kiew.
► Die britische Financial Times hat laut PressGazette derzeit drei Reporter in der Ukraine.
Mit der Berichterstattung im Ukraine-Krieg haben wir uns bei Medieninsider auch auf inhaltlich-qualitativer Ebene befasst. Bereits am Wochenende berichteten wir über das journalistische Vergehen bei Bild TV, das eine „Lehrerin aus der Ukraine“ gar nicht – wie behauptet – aus Kiew zugeschaltet hatte, sondern aus Deutschland berichten ließ. Weiter über den Tellerrand hinaus blickt für uns Marlis Prinzing. Sie ist Journalismus-Professorin an der Macromedia Hochschule*, einer ihrer Schwerpunkte: Medienethik.
Sie hat die Berichterstattung der vergangenen Tage über mehrere Medien hinweg verfolgt und ist immer wieder auf merkwürdige, grenzwertige und grenzüberschreitende Berichte, Kommentierungen und Analysen gestolpert. Nicht nur bei Bild, nicht nur bei Welt, auch beim Spiegel, der Augsburger Allgemeinen oder der Berliner Zeitung.
In ihrem Gastbeitrag spricht sie von journalistischen „Schieflagen“ und warnt davor, aus der „Perspektive einer Konfliktpartei“ heraus, die Politik vor sich „herzutreiben“. Sie mahnt, sich an Grundprinzipien des Qualitätsjournalismus zu halten: benennen und einordnen.
„Wer hingegen einen Journalismus betreibt, mit dem er verbale Konflikte anheizt, sein Publikum emotional mobil macht und den Anschein verstärkt, der Krieg sei schon fast auf deutschem Boden, der frönt einem Kriegstreiberjournalismus. Der ist ganz sicher nicht die Aufgabe professioneller Medien.“
Marlis‘ Gastbeitrag kannst du als Medieninsider hier lesen.
Opportune Augenzeugen und Kriegstreiberjournalismus
* Transparenz-Hinweis: Ich habe bei Marlis Prinzing an der Macromedia Hochschule studiert und am Campus Berlin ein Semester als Dozent gearbeitet.
Bild TV: Augenzeugin sendete gar nicht aus Ukraine
Die Nachrichten überschlagen sich nicht nur in der großen Welt, sondern auch der kleinen Medienwelt. Nach unserer Exklusiv-Meldung von Dienstag müsste ich meinen Kommentar, der bereits vergangene Woche auf unserer Website erschien, eigentlich noch ergänzen. Ich versuche es an dieser Stelle und in aller Kürze: Beim Bundesverband der Digitalpublisher und Zeitungsverleger lügt man sich weiter in die Tasche.
Das jüngste Angebot an Funke-Verlegerin Julia Becker, den von Thomas Düffert aufgegebenen Posten als Vize-Präsident(in) zu übernehmen, ist ein interessanter, strategischer Zug, die Wogen zu glätten. Eine wirkliche Lösung für das Problem (aus Sicht von Julia Becker ist das Mathias Döpfner) ist es nicht. Sie hatte den Rücktritt des Verlegerpräsidenten gefordert und damit für einen Eklat gesorgt.
Auch wenn dieser Schritt kein Ende der Revolte bedeuten dürfte, so stellt er die Funke-Verlegerin unter Zugzwang. Der Verband macht ihr ein Angebot, das sie eigentlich nicht ablehnen kann. Der Austritt aus dem BDZV ist, soweit man hört, für den Regionalverlag nämlich vom Tisch. Man will bleiben und es noch einmal versuchen – vielleicht bald als erste Frau im geschäftsführenden Präsidium. Für Döpfner und seine Unterstützer gilt offenbar das Motto: Keep your friends close and your enemies closer.
Nach Döpfner-Eklat: BDZV bietet Julia Becker Präsidiums-Posten an
Kommentar zum BDZV-Theater: Das nimmt Ihnen doch keiner ab!
Um die Vorgänge im wichtigen Zeitungsverlegerverband geht es auch in unserer neuen Ausgabe mit Was mit Medieninsider, unserem gemeinsam Podcast mit Was mit Medien-Host Daniel Fiene. Unsere Themen:
► Machtkampf im BDZV: Welche Motive stecken hinter dem Affront gegen Präsident Mathias Döpfner?
► Podcast-Reichweiten: Was von der neuen Agma-Studie zu halten ist
► Bad News are Good News: Insider-Infos über den Abo-Erfolg von Bild TV während des Kriegs in der Ukraine – und weshalb der Ausbau von Tagesschau24 ein gutes Zeichen ist
Podcast Was mit Medieninsider (4)
News und Entdeckungen der Woche
zusammengetragen von Kevin Dusch
EU will russische Staatsmedien verbieten
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen will die russischen Sender RT und Sputnik verbieten, um gegen die Desinformation der Staatsmedien vorzugehen, insbesondere angesichts der andauernden Rechtfertigung des russischen Überfalls auf die Ukraine. Wie genau ein solches Verbot umgesetzt werden kann, ist noch offen. Der deutschsprachige Ableger des russischen Staatsfernsehens, RT DE, sendet seit Dezember 2021 auch in Deutschland live über Satellit und Stream. Zwar hatte die deutsche Medienaufsicht die Ausstrahlung Anfang Februar wegen einer fehlenden Lizenz untersagt, in der Praxis geht der Sendebetrieb des vom Verfassungsschutz beobachteten Kanals jedoch bis heute weiter. Bisher hatten die Medien-Regulierer gezögert, rechtliche Konsequenzen zu ziehen – inzwischen hat die Medienanstalt Berlin Brandenburg (MABB) RT DE ein Zwangsgeld von 25.000 Euro angedroht, wenn der Sendebetrieb nicht bis 4. März 2022 eingestellt wird. Damit bleibt der Handlungsrahmen aber kaum ausgeschöpft. Denn: Möglich wäre ein Bußgeld von bis zu 500.000 Euro gegen den Sender wegen des Weiterbetriebs. Einen aktuellen Artikel zu RT in Deutschland und Europa vom Spiegel findest du hier.
Informationskrieg: Plattformen schränken russische Staatsmedien ein, Elon Musk liefert Ukraine Internet
Die großen Social-Media- und Content-Plattformen beginnen reihenweise, gegen russische Propaganda vorzugehen. Die Meta-Dienste Facebook und Instagram haben angekündigt, die russischen Staatsmedien RT und Sputnik auf ihren Plattformen in Europa einzuschränken. Grund sei die Sorge vor der Verbreitung von Desinformation und Propaganda. So sollen unter anderem Anzeigen russischer Staatsmedien unterbunden und darüber hinaus Fake-Konten von vermeintlichen Journalisten gelöscht werden. Auch die Video-Plattform Youtube hat die Kanäle der russischen Staatsmedien in Europa gesperrt. Twitter kündigte unterdessen an, Nachrichten von RT und Co. mit Warnhinweisen zu versehen. Sogar die chinesische Plattform TikTok erklärte, den Zugang russischer Staatsmedien zur Plattform in Europa eingeschränkt zu haben.
Währenddessen ignoriert Netflix ein russisches Gesetz, das den Streamingdienst zur Aufnahme russischer Sender in das eigene Programm verpflichtet. Außerdem hat Disney die Veröffentlichung von Filmen in russischen Kinos ausgesetzt. Auf ukrainischer Seite versucht derweil Elon Musk, Informationen besser zugänglich zu machen. Seine Satelliten-Internet-Technologie soll Ukrainern der Zugang zum Internet sichern. Die jüngsten Maßnahmen der großen Plattformen gegen russische Propaganda hat NTV hier zusammengefasst.
Suchmaschinen wehren sich gegen Russland
Der Technologie-Riese Microsoft hat angekündigt, den russischen Staatssender RT aus seinem App-Katalog zu streichen. Außerdem soll die Suchmaschine des Konzerns Bing so verändert werden, dass die russischen Staatssender RTund Sputnik weniger prominent erscheinen. Derweil versucht Russland Einfluss auf Informationen einer anderen Suchmaschine zu nehmen: Die russische Kommunikationsaufsicht forderte die Google-Mutter Alphabet auf, Informationen über Opferzahlen auf Seiten des russischen Militärs zu entfernen. Eine Meldung zum Vorstoß der russischen Kommunikationsaufsicht von Welt findest du hier.
Twitter-Nutzer können Inhalte jetzt verpixeln
Twitter hat nach Start der russischen Angriffe auf die Ukraine ein neues Feature freigeschaltet. Nutzer können jetzt selbst ihren Foto- und Videocontent mit einer Inhaltswarnung versehen. In der Bearbeitungsfunktion befindet sich nun unten links eine kleine Flagge, über die der Hinweis ausgewählt werden kann. Zur Auswahl stehen die Kategorien „Nacktheit“, Gewalt“ und „Sensibel“. Für Nutzer wird der Content dann verschwommen angezeigt und auf die Inhaltswarnung hingewiesen. Mit einem Klick kann man bestätigen, dass man den Inhalt sehen möchte. Getestet hatte Twitter die Funktion bereits im Dezember. Die Ankündigung von Twitter findest du hier.
Russland zensiert Berichterstattung massiv
Die russische Medienregulierungsbehörde Roskomnadsor hat den Zugang zu sechs russischen Online-Medien aufgrund ihrer Berichterstattung über den Angriff auf die Ukraine gesperrt. Zudem ist es russischen Medien seit kurzem verboten, die Worte „Krieg“, „Angriff“ und „Invasion“ im Zusammenhang mit der Ukraine zu verwenden. Die Behörde hat darüber hinaus Verfahren gegen mindestens zehn russische Medien wegen der angeblichen Verbreitung falscher Informationen eingeleitet. Weitere Medien gaben dem Druck von Roskomnadsor nach und löschten Inhalte über den Krieg. Mehrere Journalisten wurden zeitweise festgenommen. Einen Bericht über die aktuelle Situation unabhängiger russischer Medien von Reporter ohne Grenzen findest du hier.
Ukrainische Fernsehsender schließen sich zusammen
Die vier größten Fernsehsender der Ukraine haben sich zu einem gemeinsamen Nachrichtenkanal zusammengetan. Bereits kurz nach Beginn des russischen Angriffs hatten sie weitgehend das Werbe- und Unterhaltungsprogramm eingestellt und auf Informationen umgestellt. Wegen des Luftalarms sendeten die Moderatoren Elena Morozova und Vadym Kolodiychuk in Kiew am Wochenende zeitweise aus einem Parkhaus. Zum gemeinsamen Nachrichten-Programm des Senderzusammenschluss zählen aktuelle Informationen über Kampfhandlungen im Land, aber beispielsweise auch eine Anleitung zum Bau von Molotow-Cocktails. Einen aktuellen Bericht zum Thema von NTV findest du hier.
Deutsche Medien setzen sich für Unterstützung ukrainischer Journalisten ein
Katapult-Gründer Benjamin Friedrich hat angekündigt, eine eigene Ukraine-Zeitung zu gründen. Das News-Angebot soll dazu dienen, Personen in der Ukraine und Geflüchtete zu unterstützen. Einem Artikel Friedrichs zufolge werden 20 Katapult-Mitarbeiter auf Teile ihres Gehaltes verzichten, um die Einstellung neuer, ukrainischer Kollegen sowie die Entsendung von Mitarbeitern in das Land zu finanzieren. Zudem sagte Friedrich zu, dass Katapult 10.000 Euro an die Ukraine spenden werde. Auch der Axel-Springer-Konzern spendet für unabhängige Medien aus der Ukraine. So soll ein Konsortium, dem unter anderem Kyiv Independent angehört, 500.000 Euro für Arbeits- und Sicherheitsequipment erhalten. Die Ankündigung von Katapult findest du hier, die von Axel Springer hier.
Ringier beendet Berater-Tätigkeit von Gerhard Schröder
Der schweizerische Ringier-Verlag hat das Berater-Mandat des ehemaligen deutschen Bundeskanzler und Putin-Vertrauten Gerhard Schröder mit sofortiger Wirkung für beendet erklärt. Offiziell wird kein Grund für die Trennung „in gegenseitigem Einvernehmen“ genannt. Gerhard Schröder steht derzeit öffentlich in der Kritik, weil er angesichts des russischen Überfalls auf die Ukraine seinen Aufsichtsratsposten beim staatlichen russischen Öl-Konzern Rosneft bisher nicht niedergelegt hat. Bei Ringier war Schröder seit 2006 Berater in der Verlagsleitung für Themen rund um internationale Politik und Geschäftsfelder gewesen. Die auffällig knappe Pressemitteilung von Ringier findest du hier.
Aus dem Personalticker:
► Stephanie McClain wird Leiterin der Redaktion von Stern TV am Sonntag
► Nach 18 Jahren: Netzpolitik-Chef Markus Beckedahl übergibt Aufgaben an Anna Biselli
► Welt: Franca Lehfeldt wird Chefreporterin Politik beim TV-Sender
► Rheinische Post: Birgit Rollesbroich wird Director Customer Experience Management
Die Nachrichtenlage in der Ukraine ist und bleibt unübersichtlich, die Entwicklungen überschlagen sich. Zahlreiche Medien aus aller Welt berichten, den Überblick zu behalten ist schwierig. Für News-Junkies, die auch die internationale Berichterstattung im Blick behalten wollen, gibt es an der Stelle ein praktisches Tool – den Multi-Stream.
Portale wie VidGrid und Livenow bündeln öffentlich zugängliche Livestreams aus aller Welt und bieten die Möglichkeit, vier Sender gleichzeitig zu verfolgen. Unter den angebotenen Streams finden sich Sender wie CNN, BBC, Deutsche Welle, Al Jazeera oder Sky News. Der russische Staatsfunk RT ist hier, ebenso wie auf zahlreichen anderen Plattformen, gesperrt. VidGrid findest du hier, Livenow findest du hier.
Viele Grüße sendet dir
Marvin